Sind Gepäckanhänger sinnvoll?
Endlich wird wieder gereist. In einigen Bundesländern haben die Sommerferien schon begonnen. Hier in Hessen stehen sie noch bevor. Der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Gepäck zu beschäftigen, denn egal ob man mit dem Auto, dem Bus, den Zug, dem Schiff oder dem Flugzeug verreist – irgendwie muss man seine Kleidung und persönlichen Siebensachen mitnehmen. Meist geht der Griff zum Koffer/Trolley oder zum Rucksack. Doch wie kennzeichnet man das eigene Gepäck?
Jahrelang sah man sie an allen Gepäckstücken: Kofferanhänger. Mal bunt, mal aus Leder oder einfach nur vom Reiseanbieter. Sie soll(t)en gewährleisten, dass fehlgeleitete oder vergessene Gepäckstücke an den Eigentümer zurückkommen.
Einladung an Langfinger?
Plötzlich aber waren diese nützlichen Accessoires im Verruf, denn findige Einbrecher fanden insbesondere am Flughafen oder Bahnhof die Informationen, die sie suchten. Einfach lesen wer verreist und welche Wohnung nun für einige Zeit leersteht. Teilweise warteten Kumpane bereits auf einen Anruf, um schnell vor Ort zu sein. Denn selbst wenn man nette Nachbarn hat, die nach dem Rechten schauen, sind sie vermutlich gerade kurz nach der Abreise arglos und vermuten keine Bösewichte.
Etlichen Urlaubern kam das teuer zu stehen. Entwendete Wertsachen und Erinnerungsstücke sind das eine, aber der Schreck, die folgenden Behördengänge und vor allem das Unwohlsein im eigenen Heim, das eigentlich Schutz bieten soll und seine “Unschuld” verlor ist oft der bleibendere “Schaden”.
So kennzeichnet man das Gepäck am besten

Manche Koffer haben integrierte Adressfelder. Kofferanhänger sind mit der richtigen Beschriftung aber nicht nur vernünftig, sondern auch ein stylisches und individualisierendes Accessoire mit Wiedererkennungswert.
- Soll der Name sichtbar sein? Eher nein, es sei denn, den Namen gibt es mehrfach in Deutschland und man kann ihn durch Internetsuche nicht zuordnen. Man kann gut nur die Initialen verwenden oder den Namen des Haustiers oder einen Nicknamen verwenden.
- Damit bei Verlust das Gepäck an den Besitzer zurückkommen kann, ist es sinnvoll, eine Telefon- bzw. Handynummer mit Länderkennzeichnung (+49…für Deutschland) und/oder eine Emailadresse (auch diese am besten nicht aus Realnamen bestehend) anzugeben.
- Evtl. gibt man einfach die Jobadresse an.
- Neuerdings gibt es auch digitalisierte Kofferanhänger mit QR Code. Diesen kann der Finder scannen und der Eigentümer erhält eine Benachrichtigung.
- Etwas ganz besonderes gibt es im Lufthansa Shop. Echte Flugzeugteile wurden zu limitierten Gepäckanhängern umgearbeitet. Diese haben eine Seriennummer, die man kostenlos registrieren kann. Der Finder gibt die Nummer auf der Homepage ein und erhält eine Kontaktnummer, die Finder und Verlierer zusammenführt.
- Im Kofferinneren sollte sicherheitshalber eine Telefonnummer/Emailadresse hinterlegt sein. Sollte der Kofferanhänger verloren gehen oder gestohlen werden, wird das Gepäck z.B. am Flughafen geöffnet. So kann man immer noch kontaktiert werden.
- Gerade am Flughafen hat es sich bewährt, das Gepäck kurz vor der Abgabe zu fotografieren. Erstens kann man selbst bei Sprachschwierigkeiten im Ausland zeigen, wie das Gepäck aussah und zweitens hat man bei Beschädigung einen Nachweis, dass es intakt war – das habe ich selbst erlebt. Wie man bei Beschädigung vorgeht und Ersatz erhält, könnt ihr unter Wenn der Koffer auf dem Flug beschädigt wird nachlesen.
- Je individueller ein Gepäckstück aussieht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es wiedergefunden wird (oder das man es auch dem Gepäckband erkennt). Schwarze Koffer gibt es zuhauf, geblümte oder gestreifte eher selten. Bunte Kofferbänder ein ebenfalls sinnvolles nice-to-have. Besonders schön sind Koffer mit eigenen Bildern und Designs, wie man sie z.B. bei yoursurprise individualisieren kann. Dort kommt mein ReiseEule-Koffer her und ich habe mehrere Wechseloptionen dafür.
Muss ich einen Gepäckanhänger nutzen?
Normalerweise nicht, obwohl Flixbus oder manche Reiseveranstalter und Kreuzfahrgesellschaften wohl angeblich darauf bestehen. Meist bekommt man dann Kofferanhänger aus Papier oder Kunststoff gestellt. Darauf soll in der Regel neben dem Namen auch das Reiseziel oder die Kabinennummer vermerkt werden.
Bei Flugreisen sind Kofferanhänger eigentlich obsolet. Man bekommt ja sowieso das Klebeetikett mit dem Bestimmungsflughafen. Wer weiß, was in den Untiefen des Flughafens mit den Gepäckstücken passiert, wer sie in die Hand bekommt und genügend Zeit hat, die Adresse auszuspionieren. Besser nur eine Nummer im verschlossenen Koffer deponieren.
In Frankreich sind Gepäckanhänger bei Zugreisen Pflicht. Darauf muss mindestens Vor- und Nachname vermerkt sein. Auf den Zugdisplays wird mehrfach darauf hingewiesen. Allerdings wird das wohl nicht konsequent verfolgt. Bei unserer Parisreise hat keiner den fehlenden Adresszettel moniert.
Lies auch meinen Artikel über Tipps und Tricks beim Kofferpacken. Dazu Tipps für Flugreisen und was man im Handgepäck mitnehmen darf.
Koffer packen: Mit diesen Tricks kann nichts schiefgehen
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FAQ – Fragen und Antworten
Sind Kofferanhänger sinnvoll?
Ja, denn sie erleichtern das Auffinden von verloren gegangenen Gepäckstücken. Allerdings sollte man die sensiblen Daten, wie die Adresse, nicht für jeden sichtbar und zugänglich machen.
Sind Kofferbänder sinnvoll?
Kofferbänder sind nicht nur ein modisches Accessoire, sondern schützen Hab und Gut zusätzlich. Kofferbänder gibt es in vielen Farben und mit unterschiedlichen Mustern. So erkennt man den eigenen Koffer auf dem Gepäckband am Flughafen deutlich schneller.
Wie funktioniert ein digitaler Kofferanhänger?
Auf der Rückseite des Gepäckanhängers ist ein individueller QR-Code. Du selbst hinterlegst die Daten auf einem Server (Name, Heimatadresse, Urlaubsadresse, Emailadresse…) und entscheidest, welche Daten der Finder einsehen kann. Der Finder scannt den QR-Code und sieht dann die freigeschalteten Informationen. Am besten und sichersten ist es, nur die Emailadresse oder eine Telefonnummer freizugeben. Das Schöne am digitalen Gepäckanhänger ist, dass du die Daten jederzeit – also auch im Urlaub – ändern kannst.
Wie haltet ihr das mit den Kofferanhängern? Nutzt ihr sie noch? Wie beschriftet ihr sie? Nutzt ihr Gepäckanhänger auch für das Handgepäck? Hinterlasst mir doch einen Kommentar.. Ich freue mich über Anregungen.
Liane und Herr R.
Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.
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Und wo bitte gibt es fälschungssicher Anhänger? Aus Metall? Wo man auf den ersten Blick nur den Namen sehen kann?
Fragt sich ein fast 70-jähriger, der immer noch gern verreisen möchte. Aber auch sicher sein ***smile**
Nachdem wir vor ein paar Jahren mal von großem Chaos am Flughafen betroffen waren und gesehen haben, wie das mit den Koffern dann läuft: ja, diese Anhänger braucht man definitiv. Und definitiv noch was innen drin im Koffer. Ansonsten hat man dann gar keine Chance mehr den Koffer zu finden. 😉 Diese ganzen Aufkleber und “Bänder” der Airline reissen im Zweifelsfall bei großem Chaos und tausenden Koffern, eher ab…
Danke, dass du deine Erfahrung mit mir/uns teilst.
Liebe Grüße
Liane
Das ist ein sehr nützlicher Artikel. Vor allem die Sache mit den Einbrüchen hat mir zu denken gegeben. Stefan hat des Öfteren Gepäckanhänger genutzt und alle Felder brav ausgefüllt, aber es ist gut zu wissen, dass es da Alternativen gibt. Vor allem die Idee der Lufthansa finde ich sehr cool.
Liebe Grüße
Kasia
Hallo,
ich hätte mir nie Gedanken um die Kofferanhänger gemacht. Schon erstaunlich, was man darüber schreiben kann. Ich benutze eigentlich immer welche, aber immer mit verdeckten Namen und Adresse. Ich habe einige sehr schöne. Danke für diesen Artikel,
LG
Ulrike
Hallo Ulrike,
ich nutze sie meistens auch noch, aber ich bin vorsichtig geworden, was die Beschriftung angeht. Früher stand wirklich immer Name, Adresse und Reiseziel drauf. Das mache ich inzwischen nicht mehr.
Liebe Grüße
Liane