Bremen – 35 Fakten über die zweiteilige Hansestadt

Bremen und Bremerhaven

Bremen ist das kleinste Stadt-Bundesland Deutschlands. Als einziges Bundesland besteht Bremen aus zwei Städten – Bremen und das fast 55 km entfernte Bremerhaven. Woher der Name Bremen kommt, ist nicht ganz geklärt. Vermutlich aber hat er Bezug zum altsächsischen Wort Bremo, was “am Rande liegend” bedeutet.

In Bremen spricht man überwiegend Hochdeutsch, aber mit dem Bremer Schnack (Missingsch) hat man einen eigenen Dialekt, der Einflüsse aus dem Plattdüütsch aufweist.

In den USA gibt es 12 Orte die Bremen heißen und natürlich einen Bezug zu Auswanderern aus der Freien Hansestadt in Deutschland haben.

Ich finde, Bremen wird gerne unterschätzt. Die Stadt hat viel mehr zu bieten, als man vermutet. In Bremen ticken die Uhren ein wenig entspannter. Die Altstadt mit den Backsteinbauten ist wunderschön anzusehen. In den Kaffeehäusern der Stadt fühlt man sich ein bisschen an Wien erinnert. Theater auf dem Schiff? Auch das gibt es auf der Weser und natürlich ist Bremen auch für seinen Fußball-Erstligisten Werder Bremen bekannt. Das Weserstation liegt direkt am Fluß. Mit der Überseestadt ist ein neuer, hippter Stadtteil entstanden. Bremen ist einen Besuch auf jeden Fall wert.

Fakten über Bremen

#1 Das Bremer Wappen zeigt den Schlüssel von Petrus. Hamburg bezeichnet sich gerne als “Tor zur Welt” und die Bremer entgegnen stolz “Und wir haben den Schlüssel dazu”.

#2 Das Bundesland Bremen in seiner heutigen Form und Ausdehnung wurde am 22. Januar 1947 gegründet.

#3 Bremen hat keinen Landtag, sondern einer Bürgerschaft. Entsprechend heißt die Landesregierung dort Senat.

#4 Einwohner: 681.202 Menschen leben in Bremerhaven und Bremen (Stand 2019)

Bremer Roland
Der Bremer Roland

#5 Bremen hat nur eine Landesgrenze, nämlich die mit Niedersachsen, denn beide Städte sind komplett umschlossen.

#6 Schon mal was von Obervieland, Borgfeld, Burglesum oder Huchting gehört? Nein? Das sind 4 von 19 Stadtteilen der Landeshauptstadt. Dazu kommen noch 9 Stadtteile in Bremerhaven.

#7 Der höchste “Berg” ist mit 32,50 m ü. NN die Erhebung im Friedehorstpark.

#8 Bremen ist mit ca 4500 Mitarbeitern der zweitgrößte Airbus Standort in Deutschland. Hier werden u.a. alle Landeklappen der Airbusflugzeuge montiert und in die ganze Welt verschickt.

#9 Emilia ist kein ungewöhnlicher Babyname. Aber das Mohammed 2019 auf Platz 1 der Babynamencharts landete, ist nicht “typisch” deutsch.

Was essen die Bremer?

#10 Das typischste Gericht in Bremen ist wohl Kohl und Pinkel. Grünkohl wird in Bremen Braunkohl genannt und Pinkel bezeichnet eine Grützwurst. Traditionell wird dieses deftige Mahl nach dem ersten Frost serviert.

#11 Wie fast überall an Nord- und Ostsee wird auch in der Hansestadt Labskaus geliebt. Diese Hausmannskost besteht aus Kartoffeln, Pökelfleisch und Roter Bete, garniert mit Gewürzgurke, Spiegelei und Rollmops.

#12 Früher war gebratene Stinte das Arme-Leute-Essen, denn diese Fische wanderten zuhauf die Weser hinauf und konnten mit Eimern aus dem Fluss gefischt werden. Heute gehören sie zur gehobenen Küche.

#13 Kaffee wird gerne konsumiert und wurde in den Häfen umgeschlagen. Dazu ißt der Bremer ein Kaffeebrot. Dabei handelt es sich um ein in flüssiger Butter ausgebackenes, in längliche Stücke geschnittenes Weißbrot, welches in Zimt und Zucker gewälzt wird. Das Bremer Kaffeebrot wird in den Kaffee gestippt.

Bremen hat grüne Ecken

#14 Wer sich für die neuere Geschichte Bremens interessiert, sollte unbedingt das Vegesacker Geschichtenhaus besuchen. Dabei handelt es sich um ein interaktives Museum.

#15 Sechs Nobelpreisträger haben die Bremer hervorgebracht. Ludwig Quidde und Carl von Ossietzky – Friedensnobelpreis, Adolf Butenandt – Nobelpreis für Chemie, Rudolf Eucken – Literaturnobelpreis, Shuji Nakamura und Klaus von Klitzing – Physiknobelpreis,

#16 Der erste Monats-Wandkalender wurde 1937 vom Bremer B. C. Heye erfunden. Millionenfach hängen sie heute in Firmen und Amtsstuben.

#17 Im Jahr 1673 erhielt Bremen als erste deutsche Stadt die Lizenz zum Kaffeeausschank. Auch der erste entkoffeinierte Kaffee – besser bekannt als Kaffee HAG – kommt aus Bremen.

#18 Eine Gebäudekonstruktion in Form eines stilisierten Wals – dann hat man das Museum Universum gefunden. Das war das bisher spannenste Museum, das ich je besucht habe.

Sehenswürdigkeiten in Bremen

#19 Die Bremer Stadtmusikanten stehen am Bremer Rathaus. Die Bronzeskulptur basiert auf dem Märchen der Brüder Grimm. Viele weitere Stadtmusikanten können an verschiedenen Standorten entdeckt werden.

Bremer Stadtmusikanten
Die Bremer Stadtmusikanten

#20 Ebenfalls am Rathaus – welches selbst eine Sehenswürdigkeit ist – findet man die lebensgroße Rolandsstatue. Ein Symbol für Freiheit. Funfakt: Der Roland trägt Schuhgröße 92.

#21 Wer nicht durch die Böttcherstraße geschlendert ist, war nicht in Bremen. Die Backsteinbauten sind imposant. Die kleinen Läden haben sehr individuelle Auslagen.

#22 Bremen von oben? Dazu erklimmt man am besten die über 250 Stufen des Südturms des Doms St. Petri.

#23 Ex-Bundespräsident Karl Carstens wurde am 14. Dezember 1914 in der Hansestadt geboren und ist wohl einer der bekanntesten Persönlichkeiten der Stadt.

Bremer Geschichten

#24 Bremen hat auch ein Gefängnis. Dort sitzen bis zu 734 Menschen ein. Die letzte Hinrichtung fand 1922 statt. Heute werden dort Chutneys und Soßen hergestellt, du unter dem Markennamen Knastwerk No.1 verkauft werden.

#25 Die älteste, deutsche Talkshow kommt auch heute noch aus Bremen. 3nach9 heißt das Format, das es seit 1974 gibt.

#26 Mitten im Schnoorviertel findet man ganzjährig Weihnachtsträume. In diesem Laden kann man jederzeit Weihnachtskugeln, -baumanhänger und Christbaumspitzen kaufen.

#27 Blümchenliebhaber sollten im Mai nach Bremen fahren. Dann öffnen tausende von Rhododendren ihre Blüten im Rhododendronpark.

#28 Etwas versteckt in der Nähe der Windmühle findet man einen Brunnen mit Rehen. Den übersehen sogar viele Bremer.

#29 Nicht zu übersehen ist die knollennasige Loriotfigur am Loriotplatz. Vicco von Bülow – so hieß Loriot mit bürgerlichem Namen – hatte eine Vorliebe für Möpse. Vor dem Funkhaus des radio bremen findet sich ein Sofa mit Mops.

Fakten aus Bremerhaven

#30 Bremerhaven liegt nicht direkt an der Nordsee, sondern am Elbe-Weser-Dreieck.

#31 Bremerhaven hat mit dem Klimahaus, dem Auswandererhaus und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum eine vielfältige und gar nicht angestaubte Museumslandschaft.

#32 Sagt dir Operation Bird Dog etwas? Unter Aufsicht der US-Army kamen Anfang 1948 sechs Milliarden D-Mark in frisch gedruckten Scheinen in Bremerhaven an und wurden im ganz Deutschland verteilt.

#33 Etwa 1,5 Milliarden Fischstäbchen werden pro Jahr in Bremerhaven produziert. Damit ist die Stadt internationaler Spitzenreiter.

#34 Das höchste Gebäude Bremerhavens ist mit 140 m das architektonisch, interessante Gebäude des Atlantic Hotel Sail City.

#35 Die aktuellste und sehr skurrile Erfindung des Griechen A. Vaiou aus Bremerhaven soll die Gastronomie in der Coronapandemie revolutionieren. Er erfand einen Mund-Nasenschutz mit eingebautem Reißverschluss, dass essen und trinken ohne Abnahme der Maske ermöglichen soll. Ob sich das wohl durchsetzt?

Loriot s Mops
Loriots Mops

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Ich hoffe, euch hat mein Beitrag gefallen. Welches ist euer liebstes Bundesland und warum? Fühlt ihr euch auch mit einer Region so verbunden? Dann hinterlasst mir doch einen netten Kommentar. Ich freue mich.

14 Kommentare zu „Bremen – 35 Fakten über die zweiteilige Hansestadt“

  1. Liebe Liane,
    Ein Toller Beitrag über meine Herzensstadt.
    Zwei Dinge habe ich tatsächlich auch dazu gelernt, darunter, dass die Erhebung im Friedehorstpark der höchste “Berg” ist und dass Bremen sechs Nobelpreisträger hervorgebracht hat.
    Das Sofa mit dem Mops habe ich übrigens noch nicht gesehen, ich kenne nur in den Wallanlagen die Loriot-Figur mit Knollennase. Muss ich beim nächsten Besuch mal angehen!
    Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap

  2. Liebe Liane,

    vor einigen Jahren waren wir mal in Bremen und fanden es auch sehr schön dort. Besonders die schnuckelige Altstadt und die vielen Kaffeehäuser haben uns gut gefallen.
    In Bremerhaven haben wir das Auswanderermuseum besucht, super toll!
    Aber es gibt noch einiges zu sehen, was einen zweiten Besuch lohnt.

    Liebe Grüße
    Gina und Marcus

  3. Auszeitgeniesser

    Aktuell sehe ich eine ganze Menge über die offensichtlich sehr schöne Stadt Bremen.
    Deine coole Zusammenstellung sorgt dafür, dass ich mir diese Stadt endlich mal persönlich anschauen möchte.
    Sollte alles klappen, steht im Herbst ein Kongress in Bremerhaven an, dann würde ich zwei Tage Bremen anhängen.

    Liebe Grüße, die Auszeitgeniesser 🙂

  4. Oh das weckt Erinnerungen an meinen Bremen Besuch vor einigen Jahren. Das Mopssofa habe ich damals nicht gesehen. Sehr schade, denn hier bei mir um die Ecke in Brandenburg an der Havel stehen zahlreiche Mops Figuren von Loriot. Es gibt sogar einen extra Mopsweg, damit man alles Figuren findet.
    Ich fand den blauen Raum des historischen Himmelsaals auch super beeindruckend. Ich finde den muss man einfach sehen!
    LG Susanne

    1. Oh, wenn wir mal wieder zu den Verwandten nach Barnim fahren, müssen wir wohl mal einen Zwischenstop in Brandenburg a.d.Havel einlegen. Klingt super. Hast du darüber schon mal auf dem Blog beschrieben?
      LG Liane

  5. Ich mag Deine X-Fakten-über-Beiträge! Und Bremen mag ich auch sehr; mehr aber noch Bremerhaven. Die Stadt hat sich bei aller Neuerfindung einen ungebügelten Charme erhalten; das ist wirklich ganz klasse und unbedingt ein Wochenende wert. Ein supergutes Kurztrip-Ziel mit Kinder oder auch allein. Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Stefanie

    1. Stefanie, ich freue mich sehr, dass dir meine “Faktenserie” gefällt. Ist immer schön zu lesen, wenn jemand die Arbeit und Recherchezeit, die man investiert, zu schätzen weiß.
      Liebe Grüße
      Liane

  6. Ach, von dort kommt also dieser Mundschutz mit Reißverschluss? Ich habe den mal im Fernsehen gesehen.
    Ansonsten hatte ich nicht den Eindruck, die Stadt sei unterschätzt… Im Gegenteil, als ich (2018? 19?) einmal dort war, war der Marktplatz und diese kleine Backstein-Gasse voll von Touristen aus aller Welt. Es war lebhaft, eine schöne, bunte, stark frequentierte Stadt. 🙂

    Allerdings wünschte ich, ich hätte das eine oder andere, das in deinem Beitrag steht, eher gewusst 🙂 die Knast-Soßen zum Beispiel. Dort käme ich allein schon aus jux hin. Dass Bremerhaven zu Bremen gehört, war mir auch so nicht klar und bei den vielen, seltsam klingenden Stadtteilen muss ich passen… aber im Norden haben sie generell für uns eigenartig anmutende Ortsnamen, das ist mir schon bei den vielen Dienstreisen aufgefallen.

  7. Ich lebe seit 13 Jahren in Bremen (Arsten) und Deine 35 Fakten zeigen wohl jedem Leser überdeutlich, warum ich hier nicht mehr weg will… – Und ich bin absolut Deiner Meinung: Bremen wird gerne unterschätzt.

Hau in die Tasten! Ich freue mich sehr über einen konstruktiven Text von dir.

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