Städtereise Stockholm

Willkommen in Stockholm

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Endlich komme ich dazu, euch von meinem Mädelsausflug in die schwedische Hauptstadt Stockholm zu berichten. Mitte Mai war es an der Zeit, dass Land großer Kinderbuchautoren wie Astrid Lindgren, Selma Lagerlöf usw zu besuchen. In meiner Vorstellung waren bunte bzw. rot-gestrichene Holzhäuschen, viel Platz für die Natur und Bonbonläden vorherrschend. Ob ich enttäuscht wurde? Nein. Aber natürlich ist Stockholm eine Großstadt, wo sich die mehrstöckigen Häuser aneinander reihen. Die Idylle von riesigen Grundstücken und Feldwegen musste ich begraben. Dafür muss man wohl doch eher raus aufs Land.

Die Innenstadt

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Glasfassaden, moderne Fronten, Hochhäuser  – Fehlanzeige. Stockholm besticht durch traditionelle Gemütlichkeit und die lockere Stimmung. Farbige Häuser, fröhliche Markisen und die Nähe zum Wasser machen den Charme der Stadt aus.

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Unter den erblühenden Bäumen kann man flanieren. Hier treffen sich die Einwohner auf einen Plausch und verbringen ihre Mittagspause.

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Trotz des noch kühlen Frühlingswetters hatte ich den Eindruck, dass die Stockholmer sich gerne im Freien aufhalten. Vielleicht lag es auch am gerade stattfindenden BBQ-Festival, bei dem man die neuesten Grills bewundern und die schmackhaftesten Speisen testen konnte.

Mein Lieblingsgrill war dieses witzige Schweinchen. Probiert und mitgenommen habe ich ihn nicht. Er passte nicht ins Handgepäck :-D. Dafür wanderten 4 Fläschen mit schmackhaften Chili-Jalapeno, Habanero-Himbeer, Chili-Schoko-Himbeer Soßen in den Tagesrucksack. Der Grillduft begleitete uns eine ganze Weile und natürlich aßen wir auch eine Kleinigkeit.

Die Altstadt Gamla Stan ist hübsch, aber geflasht hat sie mich nicht. Ist halt ziemlich touristisch. Dennoch lohnt sich ein Besuch der Residenz mit dem Krönungsthron und den Kellergewölben, die die Leibrüstkammer und die Schatzkammer sowie das Dreikronenmuseum enthalten. Königs sind überall.

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Wundervolle Unterkünfte findest du auf booking.com. Werbelink

Schloss Drottningholm

Etwas außerhalb, aber gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar liegt Schloss Drottningholm, die Residenz von König Carl XVI Gustaf und “unserer” deutschstämmigen Königin Silvia.

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Die gelben Gebäude erkennt man schon von der Ferne. Der linke Flügel kann besichtigt werden. Viel Prunk, Gold, antike Möbel und Kristallleuchter erwarten die Gäste. Teilweise werden die Räume momentan renoviert.

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Im rechten Flügel wohnt die Königsfamilie, wenn sie sich in Stockholm aufhält. Es soll nicht ungewöhnlich sein, dass man den König in einem seiner rasanten Sportwagen vorbeifahren sehen kann. Wir haben ihn nicht entdeckt.

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Auf dem Weg zum Schiffsanleger machten wir noch Bekanntschaft mit einer schreckhaften Möwe. Sie “schlenderte” am Rand entlang, erschrak sich, als sie uns sah und vergaß prompt, dass sie Flügel zum Fliegen hat. Dadurch stürzte sie unelegant beim Rückwärtslauf ins Wasser. Platsch!

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Zu Hülf! Touristen!

Mit dem Schiff ging es sehr gemächlich über die Schären zurück in den Stadtkern. Vorbei an typischen roten Pippi-Langstrumpf Häusern. So, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Skyview

Einen Ausblick über Stockholm gewinnt man, wenn man mit den Glaskugeln des Skyview fährt. Leider war das Wetter an diesem Tag stark bewölkt und es nieselte. Dennoch konnten wir relativ weit blicken. Doch bis wir oben waren, erlebten wir eine kurze Schrecksekunde.

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Wir betraten die Glaskugel, die Türen schlossen sich fast, bis auf einen Spalt von ca 3 cm. Dann ging nichts mehr. Wir saßen mit ca 10 Personen fest. Eine Mitarbeiterin tat ihr möglichstes, den Lift wieder zu öffnen, was aber misslang. Der Hausmeister wurde gerufen und nach ewig erscheinenden 10 min konnte die Tür geöffnet werden.

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Wir stiegen in die andere Kugel um und konnten dann doch noch unseren Rundumblick genießen. Tipp: Mit der Stockholmcard kann man zu bestimmten Zeiten umsonst den Skyview genießen.

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Das Mädelsselfie im Skyview

Das Vasamuseum

Erst war das Schiff, dann wurde das Gebäude drumherum gebaut. Sowas gibt es auf der Museumsinsel. 1628 versank die Vasa, ein Kriegsschiff, auf ihrer Jungfernfahrt im Hafen Stockholms. Keiner der Erbauer hatte sich getraut dem König, auf dessen Mist die Fehlkonstruktion gewachsen war, mitzuteilen, dass die Galeone so nicht fahrfähig sein würde. So schaffte es gerade mal eine Strecke von 1,3 km 😀

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Außen kommt das Vasamuseet eher unspektakulär daher

1961 wurde das Wrack geborgen, restauriert und über Jahre so konserviert, dass es nun ein Prachtstück ist. Das Museum ist über mehrere Etagen verteilt, sodass man in jeder Ebene Einblick erhält. Die Schnitzereien sind ein Traum. Aber auch das ganze Drumherum im Museum ist interessant und spannend gestaltet. Ein Besuch gehört unbedingt mit ins Stockholmprogramm.

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Die Museumsinsel mit dem Vasamuseum rechts und dem Nordischen Museum links

Sehr innovativ fand ich die Idee, dass man den Audioguide gratis als App aufs Smartphone laden kann. Jeder Punkt konnte einzeln angewählt werden. Der Guide war auf Deutsch.

Weitere Museen in der Nähe sind Junibacken (Astrid Lindgren Museum) und das Nordische Museum.

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Ebenfalls fussläufig ist das Spritmuseum (ja, es geht tatsächlich um Alkohol) und das Abbamuseum. Das habe ich mir als Abbafan gegönnt, obwohl es nicht in der Stockholmcard enthalten und relativ teuer ist ( 250 SEK).

Die Geschichte um Agnetha, Benny, Björn und Anni-Frid, ihren Werdegang, den Erfolg, den Bruch und die privaten Verstrickungen sind zwar bekannt, aber dennoch ansprechend präsentiert. Besonders die vielen originalen Kostüme und Auszeichnungen haben mich begeistert.

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Die Geschäfte

Als Shoppingmuffel muss ich mich nicht durch alle Boutiquen schleusen, aber ein Bonbon- und ein Lakritzladen haben mich dann doch in ihren Bann gezogen. Ein Süßigkeitenparadies.

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So stelle ich mir den Bonbonladen von Pippi Langstrumpf vor

Als Lakritzliebhaberin war ich begeistert vom Ambiente und die Beratung war traumhaft. Salziges und süßes Lakritz, Plombenzieher und Weichlutschlakritz. Alles was das Anisherz begehrt. Vielen Dank auch für die Fotografiergenehmigung.

Kulinarisches Freud und Leid liegen oft dicht beieinander. Einen richtigen Reinfall erlebten wir drei in der Altstadt Gamla Stan in der Fußgängerzone. Nicht nur, dass sich ein Touristenladen an den anderen reihte… Wir freuten uns auf eine Kaffeepause und gingen ins Gråmunken Cafe. Es hätte uns schon stutzig machen sollen, dass nirgends Preisschilder oder eine -tafel sichtbar waren. Meine Freundin bestellte sich ein Ciabatta mir Mozzarella und Tomaten plus einen Kaffee und zahlte dafür umgerechnet knapp 20 Euro!

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Ohne Goldstaub, aber Preise wie beim Juwelier.

Als Entschädigung entdeckten wir im Stadtteil Vasastaden unweit unseres Hotels einen kleinen Inder. Von außen unscheinbar bis “gehenwirdawirklichrein?”. Doch dann die Überraschung. Frisch zubereitete Speisen, schmackhaft angerichtet, orientalisch duftend und für schwedische Verhältnisse sogar günstig. Tipp: abseits der Touristenpfade suchen.

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Kuriositäten

In Stockholm gibt es mehrere künstlerisch gestaltete U-Bahn-Stationen. Jede ein Kleinod. Unbedingt Zeit nehmen und staunen. Lange Rolltreppen entführen in die Tiefe und auch Laufbänder wie auf dem Flughafen erleichtern die langen Wege.

Bier bzw. Alkohol ist in Schweden eine teure Angelegenheit. Im Supermarkt findet man nur Alkoholika mit niedrigem Alkoholgehalt. Für alle anderen alkoholischen Getränke muss man die staatlichen Systembolagets aufsuchen. Dort erhält man alle Getränke mit über 3,5% Alkoholgehalt. Aber auch das nur tagsüber. Die meisten Läden schließen gegen 18/19 Uhr. Danach kann man nur noch in Bars trinken gehen und das geht ganz schön ins Geld.

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Hobbitbier im Supermarkt

Stockholmcard

Wer über ein verlängertes Wochenende in Stockholm ist, für den lohnt sich meist der Erwerb der Stockholmcard. Wie in vielen Städten bietet auch diese Karte Vergünstigungen oder freien Eintritt in Museen usw. In Stockholm gibt es gegen einen kleinen Aufpreis dann noch die Travelcard, die unbegrenzte Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einschließlich einiger Schiffe auf den Schären beinhaltet.

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Da Stockholm von Wasser durchzogen ist und einige Stadtteile auf Inseln liegen, lohnt sich die Travelcard auf jeden Fall. Selbst bei Regenwetter macht eine Fahrt mit den überdachten Booten Spaß und wie bei den typischen roten Bussen hat man auch hier über Kopfhörer die Möglichkeit, sich die wichtigsten Informationen vorlesen zu lassen.

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Der bittere Nachgeschmack

Tja, der kam nach der Heimkehr. Obwohl wir sehr schöne Erinnerungen an Schwedens Hauptstadt haben, kam für meine Freundin noch eine Enttäuschung. Ein paar Kronen waren übrig und sie wollte diese dann zurücktauschen. Dabei stellte sich heraus, dass es sich um Falschgeld handelte. Dies soll laut Aussage der Bank keine Seltenheit sein. Glücklicherweise handelte es sich “nur” um einen kleinen Betrag, der zu verschmerzen ist, aber ärgerlich ist es dennoch, da niemand den Betrag ersetzt.

Und auch die größeren Scheine sind wohl recht häufig gefälscht. Ich gebe zu, ich habe keine Ahnung, wie “echte” Kronen auszusehen haben, aber vielleicht sollte man sich doch vorher darüber informieren.

Das war’s dann mal wieder. Ich hoffe, ihr hattet Spaß an meinem Bericht. Ich freue mich über Nachrichten, in welcher Form auch immer. Vielleicht habt ihr ähnliches erlebt? Oder ihr habt noch ultimative Insidertipps für meine Leser? Dann haut in die Tasten und nutzt die Kommentarfunktion.

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Lustige Straßenabsonderlichkeiten

Möchtest du noch mehr über Städtereisen erfahren? Dann schau in meine anderen Artikel rein. Du findest hier Tipps zur Anreise, zu Restaurants und vieles mehr.

Lust auf Stockholm? Dann lest unbedingt auf dem Fernwehblog weiter und informiert euch über Stockholms Sehenswürdigkeiten.

© DieReiseEule 7/2017

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane, die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule. Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch Beta-Leser und Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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18 Kommentare zu „Städtereise Stockholm“

  1. hallo
    Nächstes Jahr fliege ich ein paar Tage nach Stockholm. Vasamuseum ist Pflicht – das hab ich schon entschieden. Als Hard Rock Cafe Fan muß ich klarerweise auch dort hin um den Local Legendary zu essen und mir ein T-Shirt und Pin zu kaufen – meine Freundin sammelt die Schnapsgläser. Gibts eigentlich ein Starbucks in Stockholm – eben die Gleiche Freundin sammelt auch die Tassen.
    Mein absoluter Traum wäre, ich hoffe ich kann da Kontakte herstellen, mir mal das Epicenter anschauen. DAs ist eben nur etwas, wenn man sich sehr für Technologie interessiert, wie eben ein Büro funktioniert, in dem Mitarbeiterkarten etc komplett überflüssig geworden sind.

    Grüsse Sandra

  2. Hallo und tjena an die ReiseEule .. das Land von Wasser, Stein, Moos und Troll ! Hach es ist zu schön. Aber es gibt hier noch so viel mehr zu erleben ! Fals du dich – zurück zu Hause – noch ein wenig zurückträumen möchtest, halte ich die schönsten Lichtmomente auf meinem Schwedenlichterblog dauerhaft für alle fest. LG von Lovisa auf schwedenlichte

  3. Danke für deinen schönen Bericht über Stockholm! Und die tollen Bilder dazu! Ihr habt viel gemacht und erlebt! Aufjedenfall habe ich nun Lust auf die Stadt bekommen; ich war nämlich selber (leider) noch nie dort! Danke! liebe Grüße, Nina

  4. Sehr schöner Artikel von Stockholm… meine absolute Lieblings Hauptstadt.
    Ich war vor 2 Jahren einigen Monate in Schweden unterwegs und natürlich auch in Stockholm… daher vielleicht noch 2 Tipps für Deine Leser.
    Es gibt im Sommer eine “ Unter Stockholm Tour“ zu buchen, die ist echt interessant. Erst dachte ich auch, hmmm für die Kohle laufe ich durch den “ Untergrund“, aber es war eine top Tour. Man glaubt gar nicht wieeee viele Tunnel es unter der Stadt gibt, plötzlich steht man im Keller eines Hauses, des Palastes oder auch einer Bar, in der es dann auch was zu trinken für alle Teilnehmer gab. Das war super spannend…
    Genau so toll ist genau das Gegenteil, die Roof Tour… zumindest für alle die keine Höhenangst haben. Da geht es samt Sicherungsgeschirr über die Dächer von Stockholm. Vielleicht sind Dir die langen Stahlseile über den Dächern aufgefallen? Die sind extra für diese Tour, da geht es dann auch mal ein ganzes Stück per Seilrutsche von Dach zu Dach. Ich glaube die Tour findet aber nur bei gutem Wetter statt.

    Stockholm ist auf jeden Fall eine tolle Stadt…

    Liebe Grüße
    Isa

  5. Das sieht ja traumhaft aus, da bekommt man gleich Lust auf Stockholm. Die Abba-Weihnachtskugeln sind schön skurril 🙂 herrlich. Und Lust auf swedish candy hab ich nun auch 🙁

  6. In Göteborg und Malmö war ich schon – in Stockholm aber noch nicht. Dein Bericht bestätigt mir aber nochmal, dass es mir wahrscheinlich auch gefallen würde. Aber Schweden ist grundsätzlich ein tolles Reiseland. Wir haben auf unserer Reise dieses Jahr (leider schon wieder virbei 🙁 ) jede Menge rote Häuschen, Wälder, Seen und sogar Elche gesehen. Wunderschön.
    Ich fand vor allem Gastronomie sehr teuer – mit einer Ausnahme: Mittagstische (“dagens rätt”), die es in vielen Restaurants gibt. Umgerechnet 7,50€ für ein indisches Gericht mit Salat und Brot inklusive Wasser und Kaffee fand ich zum Beispiel sehr gut.

  7. Ein toller Artikel – und für mich als absoluten Schweden-Fan eine wahre Freude! Vielen Dank!!! Jetzt hab ich totales Fernweh!!!!
    Hej då! Christina

  8. Also mir hat dieser Beitrag sehr gut gefallen und ich war weder schon in Skandinavien noch natürlich in Stockholm. Was aber bekannt ist, sind die Preise dort und vom Alkohol ganz zu schweigen ! Trotzdem glaube ich dass die Stadt immer ein Besuch wert ist. Super orginell ist der Grill ! Also den würde ich mir auch in den Garten stellen !
    Also guter Beitrag vor allem für diejendigen die Stockholm auf dem “Plan” haben.

Hau in die Tasten! Ich freue mich sehr über einen konstruktiven Text von dir.

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