Kurztrip nach Chemnitz

Ein Tag in Chemnitz

Chemnitz ist nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt in Sachsen. Von 1953 bis 1990 wurde Chemnitz in Karl-Marx-Stadt umbenannt und das, obwohl Karl Marx selbst nie in Chemnitz war. Der Name der Stadt stammt vom gleichnamigen Fluss Chemnitz ab.

Als ich im August 2023 gemeinsam mit meinem Mann in Chemnitz war, wusste ich zuvor nicht, was mich dort erwartet. Da ich beruflich dort war, hatte ich mich nicht mit Sehenswürdigkeiten der Stadt auseinander gesetzt. Meine Erwartungen waren niedrig. Ich vermutete, auf Platten- und Industriebauten zu treffen.

Wir reisten freitags an und da unser Hotelzimmer erst ab 15 Uhr verfügbar war, wagten wir einen Rundgang durch die Innenstadt. Zumal Regen für das Wochenende vorhergesagt war.

Karl Marx

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Dem vorübergehenden Namenspatron der Stadt hat man ein gewichtiges Denkmal in Form einer 40 Tonnen schweren und über 7 m hohen Büste gewidmet. An der Wand dahinter findet man Marx’ Leitspruch aus dem Kommunistischen Manifest “Proletarier aller Länder vereinigt euch!” in vier Sprachen.

Über die Schönheit der Skulptur kann man trefflich streiten. Unbenommen ist sie nach dem 60 cm größeren Lenin-Kopf in Ulan-Ude die zweitgrößte Porträtbüste der Welt. Und somit ein Hingucker und das Wahrzeichen von Chemnitz.

Später stellten wir fest, dass wir von unserem Hotelzimmer im 16. Stock den perfekten Blick auf die Skulptur des verstorbenen Staatsmanns hatten.

Roter Turm

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Als wir von der Karl-Marx-Büste in die Fußgängerzone abbogen, kamen wir am mittelalterlichen Roten Turm vorbei. Einst war er Teil der Stadtmauer und diente als Gefängnis. Bis zum 2. Weltkrieg war er eingewachsen und fast nicht mehr sichtbar. Nach dem Krieg wurde der Turm saniert und frei gestellt. Heute grenzt ein kleiner Park und auf der anderen Seite eine Shoppingpassage an das Gebäude an. 1990 wurde das Bauwerk nochmals saniert und kann auf Anfrage auch besichtigt werden.

Altes und Neues Rathaus

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Unsere Stadtbesichtigung führte uns nun zum Marktplatz mit Altem und Neuen Rathaus. Wobei das Alte Rathaus der weiße Gebäudeteil ist und das Neue Rathaus der älter wirkende Teil.

Noch vor Beginn des 1. Weltkriegs wurde das Alte Rathaus zu klein und man baute das Neue Rathaus an. Dafür musste ein ganzes Stadtviertel weichen. Der bekannte Architekt Richard Möbius bemühte sich glücklicherweise, die mittelalterlichen Strukturen aufzugreifen.

Erst seit April 2022 steht der Brunnen “Manifold” von Daniel Widrig auf dem Marktplatz vor den Rathäusern, aber bereits jetzt ist er ein instagrammable Spot. Unter den Einwohnern Chemnitz’ polarisiert er. Ich finde ihn gelungen. Da gibt es ganz andere Sehenswürdigkeiten in der Stadt, über die man diskutieren kann.

marktbrunnen chemnitz sachsen

Fotospot I love C

Wo ich schon über Instagram Fotospots schreibe, darf der I love C Spot vor dem Brazil-Lokal natürlich nicht fehlen. Er erinnert mich ein bisschen an eine immerwährende Weihnachtsdekoration mit dem Gold und den Lichterketten.

Chemnitzer Pinguine

Gleich neben dem I love C Fotosport findet man eine niedliche Pinguingruppe. Doch was hat Chemnitz mit Pinguinen zu tun? Im ersten Moment fand ich das seltsam anmutend. Bis ich die in den Boden eingelassene Platte mit der Erklärung gelesen hatte.

Die Chemnitzer Innere Klosterstraße (wo die Pinguine stehen) und die Antarktis sind über den Längengrad 12 Grad 55 Minuten 11 Sekunden Östliche Länge miteinander verbunden, wenn sie auch 15.000 km voneinander entfernt liegen. Dort in der Antarktis gibt es die größte Kaiserpinguin-Population. Interessanterweise haben die Antarktis und Chemnitz fast die gleichen Umrisse.

Schlossteich

Der Schlossteich ist nicht direkt in der Innenstadt. Von den Pinguinen läuft man ca 1 km bis zum See, der vom Flüsschen Pleißenbach gespeist wird. Wer mag, mietet sich ein Ruder- oder Tretboot und schippert von Ufer zu Ufer. Alternativ kann man den Schlossteich zu Fuss umrunden. Dabei kommt man an der Büste Ernst Thälmann vorbei.

Panorama Aussicht

Mit 97 m ist das Dorint Kongresshotel das höchste Gebäude der Stadt. Im 26. Stock befindet sich ein Panoramarestaurant. Hier kann man über ganz Chemnitz schauen.

Da das Hotel zentral liegt und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat, lohnt es sich, dort zu übernachten. Wir taten das und waren zufrieden. Allerdings verfügen die Zimmer über keine funktionierende Klimaanlage. Daher würde ich im Hochsommer eher ein anderes Hotel wählen.

Und sonst?

Es gibt noch einiges mehr in der näherem Umgebung, aber mehr konnten wir uns leider nicht anschauen. Insgesamt war Chemnitz ok, aber so richtig überzeugt hat uns die Stadt leider nicht. Vielleicht passiert ja demnächst noch einiges, da Chemnitz 2025 Kulturhauptstadt werden soll.

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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