[Kanaldeckel-Geschichten] Rüsselsheim am Main

Das Stadtwappen Rüsselsheims

Ein neues Jahr, eine neue Kanaldeckel-Geschichte. Wobei das nicht ganz stimmt, denn genau genommen stelle ich euch sogar zwei besondere Kanaldeckel vor, die ich in Rüsselsheim gefunden habe.

Diesen Kanaldeckel findet man am Eingang zur Schäfergasse, von der Frankfurter Straße aus. Es zeigt das Stadtwappen. Dabei handelt es sich um einen im Original silbernen Doppelhaken mit zwei Sternen. Dieser wird fälschlicherweise oft mit einer Wolfsangel verwechselt. Da die Enden nicht spitz zulaufen, handelt es sich beim Rüsselsheimer Doppelhaken um eine Hausmarke bzw. ein Gemarkungszeichen.

Rüsselsheim gehörte einst zur Grafschaft Katzenelnbogen und diese hatte ebenfalls zwei Sterne im Wappen. So kamen die Sterne auch ins Rüsselsheimer Stadtwappen.

Mythen und Legenden

Manch ein Einwohner munkelt, es handele sich um einen Enterhaken. Da der Main schiffbar ist, soll sich wohl ab und zu ein Flusspirat an den Schiffen bedient haben. Das ist aber ebenso eine Legende, wie die Vermutung, dass man mit dem Haken im Mittelalter Mauerteile oder Wehrtürme verbunden hat.

Ein anderer Mythos: Im 15. Jahrhundert wurde das Dorf Seilfurt Opfer eines Großfeuers. Die Bewohner siedelten um nach Rüsselsheim. Eine versteckte Andeutung soll sich laut dem Historiker Prof. Metzner im Stadtwappen finden. Seine These: Das “Z”, was oft als Wolfshaken gehalten wird, soll eher ein “F” darstellen und dieses stehe für die fünf Mainspitze-Gemeinden (Flörsheim, Raunheim, Bischofsheim, Seilfurt udn Rüsselsheim). Die beiden Sterne sollen die Eingemeindung Seilfurts symbolisieren.

Erinnerungen an Ferdinand Lassalle

Einen weiteren Kanaldeckel findet man auf dem Lassalleplatz beim Bürgerhaus. Lassalle war einer der Wortführer der deutschen Arbeiterpartei. Bereits in der Jugend rebellierte er und wollte die Welt verändern.

Nur in der Liebe klappte es nicht so, wie er es sich vorstellte. Der Vater seiner Angebeteten Helene von Dönniges war gegen die Verbindung. Er hatte seine Tochter bereits dem rumänischen Bojaren Janko von Racowitza versprochen. Lassalle forderte Wilhelm von Dönniges zum Duell. Dieser ließ sich durch den erwählten, zukünftigen Gemahl der Tochter vertreten. Lassalle wurde beim Duellieren durch einen Bauchschuss verletzt, an dem er wenige Tage später verstarb.

Der Gullydeckel ist neben einer modernen Skulptur aus Aluminium, das Lassalles Antlitz zeigt, in den Boden eingelassen.

Übrigens haben es diese beiden Gullydeckel auch in meine Kalender geschafft. Das Stadtwappen ist im Kanaldeckel-Kalender (den es demnächst auch schon mit 2022er Kalendarium gibt) und des Lassalle-Deckel ist im Rüsselsheim im Detail-Kalender (auch bald mit neuem Kalendarium).

6 Kommentare zu „[Kanaldeckel-Geschichten] Rüsselsheim am Main“

  1. Hallo ReiseEule,
    ich hab mir Deinen Blogpost nochmal am Laptop angeguckt. Da werden alle Bilder korrekt dargstellt. Ich denke das sind die beiden Bilder mit der Gesicht Statur die auf dem Handy nicht korrekt dargestellt werden können

  2. Wiedermal interessant schrieben. Ich lese über den Reader und die beiden Bilder in der Mitte werden verzerrt bis nicht erlennbar dargestellt

Hau in die Tasten! Ich freue mich sehr über einen konstruktiven Text von dir.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Nach oben scrollen
%d Bloggern gefällt das: