Wie kommt man zur Burg Landshut?
Manche Artikel brauchen etwas länger. Letztes Jahr im September war ich mit meinen Mädels an der Mosel und seitdem fristet der Bericht darüber ein stilles Dasein im Entwurffach . Als ich die Tage die Bilder durchsah, dachte ich, dass endlich etwas Bewegung in die Moseltour kommen muss und so kam es dazu, dass ich nun über die Burg Landshut schreibe. Sie thront über Bernkastel-Kues. Die Kleinstadt hat Charme und war unser Ausgangs- und Übernachtungspunkt für die Touren nach Trier und Cochem.
Sehen konnten wir die Burg sogar vom Hotel aus, doch nun stellte sich die Frage, wie kommt man dahin? Für alle, die zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen die Wanderung scheuen, fährt der quietschgelbe Landshut-Express von Parkplatz Am Gestade bis auf den Berg. Mehr Info dazu am Artikelende.

Alternativ wandert man vom Marktplatz Bernkastel-Kues durch die Weinberge. Der Weg ist ausgeschildert. Er beginnt allmählich, hat dann aber einen sehr steilen, geteerten Weg. Da kommt man durchaus ins Schnaufen. Natürlich kann man die Tour auch kombinieren. Hin wandern, zurück mit dem Oldtimerbus oder umgekehrt.
Wanderweg zur Burg Landshut
Meine Freundin und ich wollten laufen. Wir zogen unsere Sneaker an und los ging es. Mitten durch die Menschenmengen rund um den Marktplatz und die wunderschönen Fachwerkhäuser. Dabei entdeckten wir niedliche Geschäfte und Weinstuben.
Noch ging es langsam, aber stetig bergauf. Nach wenigen hundert Metern lässt man Bernkastel-Kues bereits hinter sich und trifft auf die Weinberge. Dort ging nun ein Fußweg bergauf. Teilweise mit Stufen, teils ohne.

Beim Wandern darf man sich ruhig Zeit lassen und sollte zwischendurch den Blick schweifen lassen, denn bereits kurz hinter den letzten Häusern kann man super über das Moseltal schauen.


Nachdem man diesen schönen Bogenweg hinter sich gebracht hat, stößt man auf einen Teerweg. Von hier aus geht es für einige hundert Meter ziemlich steil bergan. Man sieht die Burgruine aus verschiedenen Perspektiven und kommt zuerst am Restaurant Schützenhaus vorbei. Leider war das zu dieser Zeit geschlossen. Inzwischen ist der “Balkon von Bernkastel-Kues” – wie es im Volksmund genannt wird – wieder geöffnet und bietet auf 65 m über der Stadt einen phänomenalen Blick über den Ort und die Moselschleife.

Die Burg liegt 235 m über NN.
Die Burg Landshut
Bereits die Römer hatten das Potential des Bergs mit Blick auf die Moselschleife erkannt und im 4. Jahrhundert ein Kastell erbaut.
Der Trierer Erzbischof Heinrich von Finstingen erbaute im 13. Jahrhundert die heutige Burg Landshut auf den alten Fundamenten des römischen Kastells. Ab 1505 erhielt die Anlage den Namen Landshut. Tragischerweise fiel Burg Landshut im Januar 1692 einem Brand zum Opfer. Danach baute man sie nie wieder auf.

Natürlich wird die Burg, die seit 1920 der Stadt Bernkastel-Kues gehört, instand gehalten und regelmäßig saniert. Bei der letzten Renovierung 2012 fand man Überreste, die vermutlich aus dem 5. oder 6. Jahrhundert stammen. Man geht nun davon aus, dass die Burg die älteste im Moseltal ist.

Die Burgruine Landshut ist wegen des Ausblicks bei Touristen sehr beliebt. Noch angesagter ist sie, seit ein schickes Restaurant mit großer Verglasung und offener Dachterrasse eröffnet wurde. Leider war die Restauration 2019 geschlossen, doch inzwischen ist sie wieder geöffnet. Alternativ gab es im Hof einen Imbissstand. Ich vermute, der ist nun wieder entfernt worden, aber ich konnte leider keine aktuelle Information darüber finden.

Der Bergfried
Der Besuch der Burgruine ist kostenlos. Wer den Turm besteigen will, muss einen kleinen Obulus von € 1,-entrichten. Dafür muss man Treppen steigen. Bis zum höchsten Punkt gibt es keinen barrierefreien Zugang, nur zum Burginneren kann man einen Aufzug nutzen.
Das dem Besucher sich bietende Panorama ist den Aufstieg wert. Weinberge, Fachwerkhäuser, die Mosel – einfach fantastisch.




Noch wenige Meter höher liegt die Jugendherberge von Bernkastel-Kues. Sie ist geschlossen. Angeblich soll sie modernisiert werden, evtl. wird sie an einem neuen Standpunkt in der Stadt eröffnet. Das heißt es abwarten. Sicherlich erinnern sich ältere Semester an den genialen Blick über die Stadt Bernkastel-Kues.

Heimweg über die St. Anna Kapelle und den Kreuzweg
Um nicht den selben Weg zurück in die Stadt nehmen zu müssen, entschieden wir uns, ein kurzes Stück (ca. 350 m) die Straße hinab zu laufen. Dort ging ein schmaler, romantischer Pfad links weg, der uns zur St. Anna Kapelle führte.

Die Kapelle ist die 14. Station des Kreuzwegs, den wir anschließend in umgekehrter Richtung liefen. Gebaut wurde das Kleinod 1890. Sie ist jederzeit kostenfrei zugänglich. Innen ist sie sehr schlicht gehalten. Beeindruckend ist vor allem das Mosaik an der Moselseite.



Der Kreuzweg führte uns nun im Zickzack bergab, bis wir wieder auf die Zufahrtsstraße zur Burg stießen. Diese kann man ruhig laufen, denn Verkehr gibt es hier nicht wirklich. Nur der Burgexpress fährt einmal pro Stunde hier entlang.

Wir sind den Ausflug sehr gemütlich angegangen und haben uns genug Zeit gelassen, alles zu bewundern. So verbrachten wir einen halben Tag damit.

Anreiseinformation
Wanderweg
Als Rundweg möglich. Nicht barrierefrei. Start und Ziel ist der Marktplatz Bernkastel-Kues.
Aufstieg bis zur Burg Landshut: 800 m Strecke, Höhenunterschied 118 m, teils Feldweg, Treppen und Teerstraße; Dauer: ca 20-30 min
Rückweg über St. Anna Kapelle und Kreuzweg: 1,6 km, teils Feldweg, Teerstraße; Dauer: ca 20 – 30 min
Burgexpress
Fährt in den Monaten April bis Oktober stündlich von 10 bis 18 Uhr zur Burg und 20 min später zurück (teilweise nur bei Bedarf).
Berg-Einzelfahrten kosten € 5,- Erw./€ 3,- Kinder, Tal-Einzelfahrten gibt es für € 3,50 Erw./€ 2,50 Kinder
Rundfahrten sind für € 7,- Erw./€ 3,50 Kinder zu haben (Stand 2021)

Leseempfehlungen auf meinem oder anderen Blogs
Die Burg Landshut habe ich auch bei Northstar Chronicles vorgestellt. Dort gibts noch mehr Mosel-Burgen zu entdecken.
Burgruinen Deutschlands stellt Janett auf Teilzeitreisender vor.
Europäische Burgen und Schlösser findet ihr bei Phototravellers.
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Wenn euch der Artikel gefallen hat oder ihr Anmerkungen machen möchtet, freue ich mich über einen Kommentar.
Ohhh, die Mosel… eine unserer ersten Radtouren führte entlang der Mosel und wir waren beide soooo begeistert, dass wir uns fest vorgenommen haben, unbedingt noch mal an die Mosel zu fahren. Das ist jetzt doch schon 16 Jahre her und seither hat es keine von uns noch mal an die Mosel geschafft 🙁
Wenn ich mir deinen Beitrag durchlese und die Bilder anschaue, denke ich mir wieder, dass ich UNBEDINGT noch mal hin muss!!
Na auf jeden Fall. Allerdings liegt die Mosel seit letztem Jahr total im Trend. Es kann also voll werden.
Liebe Liane,
Das Moseltal mit seinen Weinbergen und den vielen Burgen mag ich auch sehr.
Ich hätte auf jeden Fall auch den Aufstieg zu Fuß zur Burg gewählt. Da ist der tolle Ausblick eine Belohnung für die kleine Anstrengung.
Liebe Grüße Gina
Ihr kommt sicher noch dorthin, wenn euer Van fertig ist
LG Liane
Liebe Liane,
was für schöne Einblicke. Jetzt weiß ich auch, was ich bei meiner 24 h Wanderung um Bernkastel-Kues verpasst habe.
Der gelbe Oldtimerbus ist ja klasse. So spart man sich die vielen Autos oben und trotzdem kann jeder hinkommen.
Die Region ist wirklich schön, auch das Städtchen und wanderbar ist dort einiges.
Liebe Grüße, Katja
Dann musst du da nochmal hin 😉
LG Liane
War einmal im Urlaub an der Mosel und auch in Bernkastel -Kues . Auf der Burg allerdings nicht ! War vermutlich ein Fehler !
Das Moseltal ist schon herrlich und hier gibt es einfach ganz tolle Städtchen. Für mich war es immer nicht leicht zu entscheiden über das Moseltal oder das Mittel Rheintal ! Beide Landschaften haben schon etwas !
Toller Beitrag !
Liebe Liane,
das sieht nach einem sehr schönen Ausflug aus! Auf Burg Landshut war ich noch nicht. In Bernkastel-Kues habe ich mir mal den Weihnachtsmarkt angeschaut. Das Städtchen kann ja recht idyllisch sein.
Ich erinnere mich auch an eine etwas anstengende Wanderung von Bernkastel-Kues über den Berg nach Traben-Trarbach. Ist schon ein bisschen her.
Liebe Grüße
Renate