Abschlußfahrt 1986
Heute lasse ich auch mal wieder in eines meiner alten Fotoalben blicken. 1986 war ich in der 13. Klasse und so stand die Studien-Abschlußfahrt an, bevor es zu den Abiturprüfungen gehen sollte. Mit drei Klassen fuhren wir in die österreichische Hauptstadt – nach Wien.

Unsere Unterkunft war irgendwo etwas außerhalb. Wo genau, weiß ich leider nicht mehr. Nur das es in der Nähe eine Heurigen-Wirtschaft gab, wo der Wein aus Glas-Henkelkrügen getrunken wurde. Obwohl ich da bereits volljährig war, gab es zu Hause bei den Eltern eigentlich so gut wie nie Alkohol und schon gar nicht für uns Kinder. So war das eine willkommene Gelegenheit, wobei unsere Lehrer sehr drauf achteten, dass niemand mehr als zwei Gläser Wein trank.
Sehenswürdigkeiten in Wien
Wir haben uns natürlich auch die Wiener Innenstadt und die Sehenswürdigkeiten angeschaut. Wir waren in der Wiener Hofreitschule zu Gast, sind eine Runde mit dem Riesenrad im Prater gefahren, am berühmten Hotel Sacher vorbei gelaufen und haben uns Schloss Schönbrunn angeschaut.

Die Karlskirche fand ich beeindruckend. Ein wirklich imposantes Bauwerk. Die feinen Ornamente und die Türme, die an Minarette erinnen hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Vom Kahlenberg hatten wir einen grandiosen Blick über die gesamte Stadt und die Donau. Fragt mich ja nicht, wie wir da hingekommen sind. Ich habe keine Ahnung mehr, ob wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß unterwegs waren.

Wir unternahmen auch ein paar Ausflüge, zum Beispiel zum Kloster Melk und in ein Naturschutzgebiet mit seltenen Orchideen und Pflanzen. Leider ist mir dazu der Name entfallen. Liebe Wiener, ihr wisst sicher was ich meine.
Musical Cats – Theater an der Wien
Woran ich mich noch sehr gut erinnere, weil es ein bisschen skurril war, ist der Besuch des Musical Cats im Theater an der Wien. Spontan hatte unser Tudor (Klassenlehrer) gefragt, wer Lust darauf hätte und hat Karten besorgt. Die sollten natürlich möglichst günstig sein. Uns war natürlich klar, dass wir wahrscheinlich nicht die besten Plätze haben würden.
Wir zahlten etwa 20 DM (150 Ö Schillinge/~10 Euro) pro Karte für die Nachmittagsvorstellung. Am besagten Tag gingen wir zum Eingang, wurden aber zurück gewiesen. Wir sollten bitte zum Hinter-/Künstlereingang gehen. Ok, seltsam. Wir wurden dort von einem Ordner in Empfang genommen. Wir liefen mitten durch die Darsteller, die sich gerade hinter der Bühne aufwärmten und wurden zu unseren Plätzen geführt, die sich – kaum zu glauben – auf der Bühne befanden! Rechts und links an der Seite waren noch 4 oder 5 Reihen Sitzplätze. Sogar abgestuft waren die, sodass man wunderbar alles sehen konnte.
Die Darsteller “turnten” teilweise zwischen unseren Plätzen hindurch und waren im wahrsten Sinne des Wortes zum Anfassen. Ja, sogar die berühmte Angelika Milster, die an diesem Abend die Grizabella spielte (Lied: Memory, kennt ihr sicher, oder?), war keine 2 Meter entfernt und hinterher noch zu einem kleinen Smalltalk aufgelegt. Das Programmheft und die Langspielplatte von damals habe ich immer noch. Einfach unvergesslich. Gibt es diese Bühnenplätze eigentlich immer noch?
Bevor es nach einer Woche wieder nach Hause ging, fuhren wir noch mit dem Schiff auf der Donau und hatten unseren Spaß. Zum Glück ging niemand über Bord.
Wie hat euch meine Geschichte von damals gefallen? Ich freue mich über eure Kommentare.
Ausflugstipps für Wien findet ihr bei Get your Guide.
Das ist eine super Geschichte über Wien! Und ja, je nach Andrang gibt es Plätze auf der Bühne. Ich saß mal bei einem Konzert der Philharmoniker, dirigiert von Harnoncourt, im Musikverein, leider war die Akustik grauenhaft…
Sowas gibt es meines Wissens in Deutschland nicht. Ich durfte danach nie wieder auf der Bühne sitzen. Daher ist das so nachhaltig.
Coole Idee mal in den Erinnerungen zu stöbern. Und diese Musical Aufführung war ja wohl was richtig besonderes!
Das war sie.