Die Geschichte der Nagelsäule
Eine neue Kategorie hat es auf meinen Blog geschafft. Demnächst werde ich ab und zu eine Sehenswürdigkeit, ein Museum oder ein Restaurant in Mainz vorstellen. Damit zeige ich die Liebe zu der Stadt an, die eine Heimat für mich geworden ist.

Die Nagelsäule wird häufig beim Stadtrundgang übersehen. Sie steht auf dem Liebfrauenplatz hinter dem Mainzer Dom.
Errichtet wurde sie im 1. Weltkrieg, da die Bevölkerung durch die Blockade des Deutschen Reichs hungerte, kam der Oberbürgermeister K. Göttelmann auf die Idee dieser Spendenaktion. Gestaltet wurde die Säule vom Stadtbaumeisters Adolf Gelius und vom Bildhauer Ludwig Lipp. Jeder Spender durfte einen Nagel einschlagen. Diese Nägel gab es in verschiedenen Ausführungen und kosteten zwischen einer und 20 Reichmark. Insgesamt kamen so damals etwa 170.000 Reichsmark für soziale Einrichtungen zusammen.
Die Haupt-Nagelsäule ist 7 Meter hoch und um sie herum sind 3 andere Säulen, welche Figuren für Einigkeit, Mildtätigkeit und Kraft zeigen.
Die Hauptsäule gliedert sich in 3 Teile. Der obere Hauptring steht für Kriegsarbeit und ist mit dem Spruch “In Kriegsnot helf uns Gott” verziert, der mittlere Ring steht für das Thema Staat und der untere Ring widmet sich der Liebe. Sie stellt ausschließlich Frauen dar und sie zeigt, dass Religionen friedlich nebeneinander existieren können. So erkennt man eine Lutherrose, einen sechszackigen Judenstern und ein Kreuz.
Da die Nagelsäule, die ursprünglich aus Holz bestand marode wurde, restaurierte man sie und seit 2011 erstrahlt sie wieder auf dem Liebfrauenplatz. In vielen anderen Städten wurde die Säulen nach dem ersten Weltkrieg direkt wieder abgebaut, aber die Mainzer ließen sie stehen und zeigen damit, dass sie opferbereit und leidensfähig sind und zusammen stehen.
Weitere Informationen zur Säule findet man auf Mainz.de und wikipedia.
Wie gefällt euch meine neue Kategorie über MeinMainz? Freut ihr euch auf die Vorstellung von Sehenswürdigkeiten oder würdet ihr lieber Restaurantempfehlungen lesen? Hinterlasst mir gerne einen Kommentar. Ich freue mich.
Literatur über Mainz:
- 111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss*
- Wie’s kimmt, wird’s gefresse!* – Geschichten und Anekdoten aus Mainz
- Mainz Quiz* – 100 Fragen und Antworten
- Mainz an einem Tag*
© DieReiseEule 3/2019
Ich finde es gut das Du auch über “deine Stadt” schreibst. Oft beschäftigt man sich mit der Geschichte und Sehenswürdigkeiten des eigenen Wohnorts viel zu wenig und viele wissen mehr über Rom und Paris als über ihre eigene Heimat. Ich fi
Ups vetsehentlich zu früh abgeschickt. Ich denke das es richtig und wichtig ist das Blogger auch über Orte und Geschichten Berichten die nicht in jedem Fremdenführer stehen.
Denke ich auch. Ein bisschen Info über die Geschichte kann nicht schaden. Man läuft so oft an den kleinen, unscheinbaren Sehenswürdigkeiten vorbei ohne sie zu beachten. Über den Dom weiß jeder was, aber selbst Freunde die hier geboren wurden fragten mich, wo die Nagelsäule steht. Sie wurde nie wirklich wahrgenommen.
Ging mir genau so. Ich bin “halber” Experte für Singapur, aber mit Mainz hatte ich mich nur unzureochend beschäftigt. Irgendwie denkt man ja immer, man wüsste alles. Dann habe ich eine Stadtführung in Mainz mitgemacht und festgestellt, dass ich einige Ecken bisher total übersehen hatte. So kam ich auf die Idee…
Ich finde solch eine Kategorie eine nette Idee. Ich war letzten Sommer kurz in Mainz auf dem Weg zum Bonifatiusweg. Leider war es rund um den Dom so voll (Bürger Frühstück) dass ich leider keine Gelegenheit hatte mich groß umzusehen. Ich habe, nachdem ich mein Stempel im Dom abgeholt hatte, mir den direkten Weg über die Brücke gesucht.
Das Marktfrühstück am Samstag ist Kult in Mainz und da wird es von Jahr zu Jahr voller. Wärst du an einem anderen Tag losgewandert, hättest du viel mehr davon gehabt. Aber das kannst du ja nachholen.
Den Bonifatiusweg habe ich vor einigen Jahren auch mal angefangen zu erwandern, aber der war mir zu schlecht ausgeschildert, sodass ich nach ein paar Tagen abgebrochen habe und dafür den Regionalpark Rhein-Main Rundweg gelaufen bin. Das hat Spaß gemacht und ich habe viel neues gesehen.
Liebe Grüße
Liane
Eine Freundin von mir, Ingrid Retterath (Fernweh Kinder) hat dazu einen Wanderführer geschrieben. Damit war ich gut ausgerüstet. Ich habe auch nur circa 80 km geschafft. An einigen Stellen war es mit den Markierungen schwierig, aber ich habe nie den Weg verloren, auch dank des Wanderführers
Dein Beitrag über Mainz gefällt mir sehr und ich hoffe das noch viele weitere folgen werden
Wie lieb von dir. Danke.