Helau und Alaaf – Fastnacht ohne Kreppel geht nicht!

Ich wohne in Mainz. Bekannterweise ist die Stadt am Rhein eine Fastnachts-Hochburg. Auch wenn dieses Jahr wegen der Beschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie die Stimmung gedrückt ist, wird in den Wohnungen mit den Familienmitgliedern dennoch gefeiert. Dank Zoom, Skype und anderen Kanälen gibt es sogar Sitzungen online.
Selbst in Nordhessen, wo ich meinen Ursprung nahm, gab es Kreppel an Fasching. Und die machte Mutti natürlich selbst. Heute nennt man das Comfort Food. Essen, dass schöne Erinnerungen weckt, leicht zuzubereiten ist und oft viele Kohlenhydrate enthält.
Wikipedia beschreibt das so: Komfortlebensmittel (Comfort Food) sind Lebensmittel, die jemandem einen nostalgischen oder sentimentalen Wert verleihen und sich durch einen hohen Kaloriengehalt, einen hohen Kohlenhydratgehalt oder eine einfache Zubereitung auszeichnen können.
Erinnerungen, die das Herz erfreuen, kann ich gerade sehr gut gebrauchen, denn so langsam fällt mir die Decke auf den Kopf. Also habe ich einen Hefeteig zubereitet und den in Schmalz ausgebacken.
Voilà, fertig sind die Kreppel, Krapfen, Berliner, Pfannkuchen oder wie sie regional auch immer genannt werden.

Zutaten
- 1 Würfel frische Hefe/Germ (~40 g)
- 230 ml lauwarme Milch (37°C)
- 500 g Pizzamehl
- 100 g geschmolzene Butter
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 Ei
- 100 g Zucker
- Himbeerkonfitüre
- 500 g Palmin oder Reines Pflanzenfett zum Ausbacken
- Zucker zum Wälzen
- Hilfreich: Eine Einmalspritze aus der Apotheke (2 oder 5 ml)
Zubereitung
Pizzamehl in eine Rührschüssel geben. In die Mitte eine Kuhle machen. Dort die frische Hefe reinkrümeln. Die Hälfte des Zuckers dazu. Mit lauwarmer Milch übergießen. Schüssel mit einem sauberen Geschirrhandtuch abdecken und an einem warmen Ort die Hefe 30 min. gehen lassen (z.B. Backofen max. 50°C vorgeheizt, dann abschalten).
Nach der Gärzeit noch den Rest des Zuckers, den Vanillezucker, das Ei und die geschmolzene, aber nicht zu heiße Butter zugeben. Mit der Küchenmaschine und Knethaken mindestens 20 min durchkneten. Teig nun das zweite Mal an einem warmen Ort abgedeckt gehen lassen. (30 min.)
Danach den Teig auf einer bemehlten Fläche nochmal gut kneten und mit einem Nudelholz Daumendick ausrollen. Mit einem Glas oder Servierringen Kreppel ausstechen. Diese auf ein bemehltes Blech legen und ein drittes Mal an einem warmen Ort (nicht abdecken) 30 min gehen lassen.
Als nächstes das Fett in einem Topf schmelzen und auf Temperatur (150-160°C) bringen. Kreppel mit Hilfe eines Schaumlöffels vorsichtig ins Fett geben. Wenn die Unterseite braun wird (ca 1-2 min) wenden und ebenfalls bräunen. Mit der Schaumkelle den Kreppel entnehmen, auf ein Stück Küchenrolle legen. Direkt den nächsten Kreppel ins Fett geben und während dieser bäckt, den fertigen Kreppel sofort in Zucker wälzen. So weitermachen bis alle Kreppel fertig sind.

Sobald die Kreppel abgekühlt sind, diese mit Himbeerkonfitüre füllen. Das geht gut mit einer Spritze (erhältlich in der Apotheke).
Comfort Food Rezepte

Diesmal beteilige ich mich an der kulinarischen Weltreise von Volkermampft, dessen Monatsthema eben jenes Comfort Food bzw. Soulfood ist.
Weitere Rezepte zum Thema (werden nach und nach bis Monatsende zugefügt):
- Brittas Kochbuch: Steckrübenpfanne mit Äpfeln und Räuchertofu, Garbanzos con acelgas, Kartoffel-Lauchauflauf mit Champignonhack, Gemüse „Jalfrezi“ (Indien), Grünkohl aus dem Slowcooker, Crêpes aux pommes et aux noix caramélisées, Bienenstichdessert im Glas
- Chili und Ciabatta: Syrische Fettucine mit Linsen – Harak osbao, La Tartiflette Savoyarde – Kartoffelgratin mit Reblochon aus den Savoyen, Curry mit Schweinefleisch und Mango Pickles
- Silvertravellers: Pottsuse, Bakes Feta Pasta, White Chocolate Macadamia Cookies
- Pane Bistecca: Älplermagrone, Chicken Adobo, Pancit Canton from Lucille
- Turbohausfrau: Erdnussbrownies
- Magentratzerl: Gemüseragout mit Kräuterklößchen, Mac and Cheese mit Crabmeat
- Küchenmomente: Chocolate Chip Cookies mit Haferflocken, Feierabendbrot
- Löffelgenuss: Linsen Dal
- Lifestyleluxurybrigade: Pollo al Limone – Zitronenhähnchen
- Volkermampft: Ziti Tagliati con Polpette – Nudeln mit Hackbällchen, Albondigas – Spanische Hackbällchen, Chashu (Gastbeitrag), Kreolisches Jambalaya
- Poupous geheimes Laboratorium: Rösti aus der Schweiz, Hannchen-Jensen-Torte (Trümmertorte) mit Eierlikörsahne aus Nordfriesland
- Food for the Soul: Vegetarisches Pad Thai, Klassische Krapfen mit Pflaumenmus, Fantakuchen mit Schmand
- TravelWorldOnline Traveller: Mühlviertler Wespennester
- Paprika meets Kardamom: Ukrainischer Borschtsch, Nudeln mit DDR-Tomatensoße
- Zimtkringel: Kartoffelstock und Hack, New year chow mein
- Rezepte SilkesWelt: Backofen Berliner
- Mein Dolcevita: Piroggen wie bei Mama
- Wiesengenuss: Chicken Tikka Masala
- low-n-slow: Welsh rarebits
- Fluffig und Hart: Gaufres lièges – belgische Waffeln, Jjapaguri – Ram-Don aus dem Film Parasite
- USA kulinarisch: Pan-Baked Meatballs
- salzig süß lecker: Orangen-Marzipanschnecken
- Barbaras Spielwiese: Mapo Doufu aus selbstgemachtem Tofu
- Küchentraum&Purzelbaum: Germknödel mit Vanillesoße
- Brotwein: Lasagne Bolognese, Kürbisrisotto, Hühnersuppe wie bei Oma
- Coffee2stay: Backofen Quesadillas
- GoOnTravel: Lasagne
- Der Reiskoch: Kreolisches Jambalaya
- CorumBlog 2.0: Kürbiscurry mit Erdnusssoße
- Labsalliebe: Khorak-e Koofteh Ghelgheli
- Anita auf Reisen: Kärntner Kasnudeln
- Brot & Meer: Neuenglischer Fish Chowder
Das Rezept unterliegt meinem geistigen Eigentum und darf ohne meine Zustimmung nicht verbreitet oder kommerziell genutzt werden. Ein Teilen des Beitrags und ein persönliches Bookmarking zwecks nachkochen/-backen ist aber erlaubt.
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Ach, nichts wollte ich mehr als auf den Mainzer Fastnachtsumzug gehen. Der ist so schön witzig und politisch pointiert. Das wollte nie klappen (die liebe Arbeit…) und wer weiß, wann es jetzt wieder geht. Manchmal darf man Dinge eben nicht verschieben 🙂
Die Kreppel (ich kenne sie als Berliner) sehe lecker aus, aber ich versuche, sowas zu vermeiden. Du weißt schon… Dauerabnehmen-wollen… 😉
Liebe Grüße
Kasia
Ach, manchmal braucht man Nerven- und Seelennahrung. Da sind Kreppel perfekt für.
Liebe Grüße
Liane
Das ist wahr 🙂
So als norddeutsche Muschelschubserin mag ich Berliner ja zu jeder Jahreszeit, aber selbstgemacht habe ich sie noch nie. Sollte ich mich doch mal ranwagen?
Auch wenn die leckeren Teile bei uns Berliner heißen, ich würde gerne mal zugreifen :-).
Kreppel kannte ich als Begriff noch überhaupt nicht.
LG Volker
Bei uns in Köln heißt es Alaaaf und mich erinnern die Berliner (so hießen sie bei mir als Kind im Ruhrgebiet) auch an meine Oma und an Früher 🙂
Liebe Grüße Julia
Es ist schon lustig, wie verschieden der regionale Name ist und wie jede Region ihre bevorzugte Füllung hat! Mainz offensichtlich Himbeere, die fränkischen Krapfen sind meist mit Hiffenmark (Hagebutte) und traditionelle Pfannkuchen mit Pflaumenmus oder Erdbeermarmelade. Und als Schmalzgebäck wie hier mag ich sie auch viel lieber als die Ofenvariante.
Lieben Gruß Sylvia
Kannte ich noch gar nicht, danke für die Inspiration. LG anita
Kreppel mit Pizzamehl… das muss ich unbedingt mal testen. Danke für die Inspiration!
LG Conny
Hier heißen sie Krapfen, und ich mag die total gerne. Die klassische Füllung ist Hagebuttenmarmelade, aber Himbeer klingt toll, das würde ich mögen.
Köstlich, vor allem jetzt in der Fastenzeit fällt mir dieser Anblick schwer 🙂
Mhhhmm….lecker!
Die sehen unglaublich lecker aus, direkt zum Reinbeißen. Vor dem Ausbacken habe ich immer noch mega Respekt und mich noch nicht getraut, das auch mal auszuprobieren.
Einfach machen. Wird schon.
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Ich habe ja Jahrelang in Mainz gewohnt und dort auch die Meenzer Fastnachts Kreppel kennen und lieben gelernt.
Deine Version klingt mega lecker, danke für das Rezept.
Herzliche Grüße
Susan
Gerne
Berliner nenne wir sie und sind fester Bestandteil zu Silvester und auch zum Karneval. Aber als Comfort Food? YES! schön zu Hause sitzen, reinbeißen, eine heiße Schoki dazu. Mehr geht nicht.
😀 Genau so!
Es ist total interessant, wie viele Bezeichnungen es für dieses Gebäck gibt. Allein bei dieser Station der kulinarischen Weltreise sind neben deinen Kreppeln noch Krapfen und Berliner vertreten. Bei uns heißen die übrigens Pfannkuchen.
Ich fand es auch witzig. Aber man sieht allein deshalb, dass es ein absolutes Comfort Food sein muss.
Das schaut lecker aus. Erinnert mich an unsere Krapfen in Wien. Nur kleiner. Tolle Idee für meine nächste Gartenparty als süßes Fingerfood.
Lasst es euch schmecken.
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Lecker, ich liebe sie! Witzig wie sie doch ueberall anders heissen!
LG Wilma
Termintechnisch habe ich es nun leider in der Faschingszeit nicht zu deinem Kreppelrezept geschafft, aber ich esse die gerne rund ums Jahr. Mit Himbeerfüllung erst recht!
Liebe Grüße
Simone
Es kommt der Ex-Teilzeit-Frankfurter in mir durch: Natürlich sind das Kreppel. Was auch sonst. Zumal ich in Frankfurt die besten dieser Gebäcke hatte. Ach ja Hesse, du warst scho schön.
Erbarme, die Hesse komme.
Nee, kein Erbarmen. Da müssen alle anderen durch
Kreppel klingt schon so hübsch – bei uns hießen die damals Berliner (ohne Pfannkuchen oder Krapfen dahinter). In Franken habe ich dann auch die Hiffen-Füllung kennengelernt. Aber welche mit Himbeerkonfitüre würde ich auch sofort nehmen!
Egal wie sie genannt werden – Hauptsache sie schmecken 😀
Die Krapfen sehen super lecker aus. Die Version mit Pizzamehl kannte ich noch nicht.
Pizzamehl ist inzwischen mein Geheimtipp bei Hefegebäck.
So, so, Pizzamehl also! Das muss ich direkt einmal ausprobieren, denn so ein Mehl habe ich noch im Kasten! Ich kenne das auch nicht, dass man Krapfen mit Kristallzucker isst. Man lernt doch nie aus!
Was nimmst du? Staubzucker?
Berliner habe ich noch nie selber gemacht.
Danke für das Rezept!
Liebe Grüße
Britta
Na sehr gerne doch.
Den Namen Kreppel kannte ich bisher noch nicht. Sie ähneln aber sehr unseren Krapfen, nur dass wir diese bei uns mit Aprikosen- oder Erdbeermarmelade füllen.
Kreppel, Krapfen, Berliner – im Prinzip alles das gleiche.
Hallo Liane,
Das Pizzamehl fiel mir auch gleich auf, spannend!
Meine Großmütter haben Berliner und Fasnetsküchle gebacken, die schwäbische Version. Wie Kreppel auch mit Himbeeren gefüllt.
In meiner Wahlheimat heißen sie Krapfen und werden mit Hagebuttenmark gefüllt. Ich mag ja solche Unterschiede.
Und die Decke fällt mir auch auf den Kopf… Kochen und backen hilft dagegen. Zumindest ein wenig…
Liebe Grüße
Barbara
Mir fällt die Decke auch auf den Kopf. Ich müsste dringend mal verreisen. Und wenn es nur 50 km sind.
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Spannend, ich backe Berliner/Kreppel/Pfannkuchen ja schon lange selber, aber die Version mit Pizzamehl kannte ich bisher noch gar nicht. Sehen auf alle Fälle richtig lecker aus. Da greift man doch gerne zu.
Liebe Grüße
Tina
Ich finde, sie werden fluffiger mit Pizzamehl. Man kann sie aber natürlich auch mit Typ 405 Mehl machen.
Liebe Grüße
Liane
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Yes,… Immer wenn wir durchfroren vom langen Rosenmontagsumzug kamen, gab es erst Gulaschsuppe und dann frisch frittierte Kreppelchen bis zum Abwinken. Nur heute mache ich die auf den vielfachen Wunsch meiner Schar selber.
Kreppel müssen sein! 😀
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Hach, diese Gerichte, die einen schlagartig in die Kindheit katapultieren 💚 bei mir wäre es das Oma-Süppchen, ds leider niemand mehr so hinbekommt wie Ilse 😔 und der Nudelauflauf der Wintermami (tatsächlich auch noch in der originalen Form wie damals 😊)
Schönen Valentinstag, liebe Sabine .
Kindheorserinnerungen passen heute super dazu.
Hühnerfrikassee konnte meine Mutter auch so gut. Kriege ich nie so hin.
Dir auch happy valentine 😊💚🌞💐