Glacier ice – Gletschereis
Es gibt drei Arten von Grönlandeis. Diese sind leicht auseinander zu halten, denn sie sehen unterschiedlich aus.
Gletschereis ist die am häufigsten vorkommende Form des grönländischen Eises. Man erkennt es daran, das es wenig Partikel enthält, dafür aus lauter gefrorenen Luftbläschen besteht. So wie der Schnee fiel, wurde die Luft in den Bläschen gefangen und in Eiskristalle unter hohem Druck verwandelt. Daher sind die Luftblasen ebenso alt wie das Eis an sich. Das macht das Gletschereis für Forscher sehr interessant, denn die eingeschlossene Luft gibt Auskunft über die Vergangenheit.
Beim Schmelzen machen die Luftblasen einen unvergleichlichen wie unvergesslichen “Sound”. Ein leises Knistern mit “Poppgeräuschen”, wenn die Bläschen aufgehen sind markant. Wir haben es probiert und Eis aus dem Wasser gefischt und daraus einen Martini on the rocks gezaubert. Den Becher dicht am Ohr flüsterte uns das Eis seine Geschichte vergangener Jahrtausende zu.
Das Gletschereis schimmert häufig bläulich (nicht zu verwechseln mit Blue ice) durch die Reflektion des Lichtes. Viele Eisberge, die an der Küste entlang zu sehen sind, bestehen aus diesem Eis oder auch aus Kombinationen mit den anderen Eisarten.
Basal ice – Basales Eis
Wer kennt es nicht, dass scheinbar so “schmutzige”, unansehnliche Eis, dass man ungern auf Fotos festhalten möchte? Charakteristisch für die am zweithäufigsten vorkommende Eisart sind die eingeschlossenen festen Partikel, die für das gräulich-braune Aussehen verantwortlich sind.
Basales Eis besteht aus nur wenigen kleinen bis gar keinen Luftblasen. Es wird entweder gebildet durch frierendes Eis im Gletscherbett oder durch Verwandlung von Gletschereis durch mechanische, thermische oder hydraulische Einflüsse auf dem Felsen unter der Eisschicht.
Blue ice – Blaues Eis
Spektakulär und unglaubwürdig erscheint das Blaue Eis. So Eis kann doch nur per Photoshop getrickst sein, oder etwa nicht?
Wenn man es nicht selbst gesehen hat, kann man kaum glauben, was die Natur hier hervorgebracht hat. Ein Türkis, ein Hellblau, ein maritimes Blau von frostiger Schönheit wie aus einem Bilderbuch und doch real.
Blaues Eis enthält keine Luftbläschen. Kleine Eisberge bestehen manchmal nur aus diesem Blue ice. Sehr viel wahrscheinlicher ist es aber, große Eisberge aus Gletschereis zu entdecken, die Streifen von blauem Eis enthalten.
Blue ice ist transparenter als das Glacier ice und daher kann das Licht hier eine stärkere Wirkung entfalten. Eigentlich ist es also nichts besonderes, denn die Farbe entsteht aus dem gleichen Grund, warum uns Wasser blau vorkommt.
Die blauen Streifen können entstehen, wenn Wasser in eine Gletscherspalte oder einen Riss fließt und sofort gefriert. Daher gibt es auch keine großen, blauen Eisberge. Unmöglich.
Was auch faszinierend und unerwartet ist, ist die Flora in Grönland.
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© DieReiseEule 8/2017
Liane und Herr R.
Willkommen. Ich bin Liane, die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule. Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch Beta-Leser und Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.
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Blue Ice – das sieht ja toll aus. Überhaupt ist Wasser – in jeder Form – faszinierend! Und nun war ich auch mal auf Grönland – dank dir und deinen Berichten und Fotos. Super! LG, Sigrid
Dich nehme ich immer gerne mit, liebe Sigrid. 🙂
Das Foto mit dem Blue-Ice-Streifen ist toll!
Danke
Wunderschöne Bilder. Toller Beitrag. 😊GLG
Vielen Dank, Sabine