Erinnerungen
Heute gewähre ich euch einen Einblick in Erinnerungen an Spiekeroog. 2013 im Dezember war ich an einem seelischen Tiefpunkt, nachdem mein Sohn durch einen Unfall ums Leben gekommen war. Ich musste raus. Weg. Ich wollte mir den Wind durch die Haare und das Hirn pusten lassen, um auf andere Gedanken zu kommen. Ich buchte mir eine Überfahrt auf die ostfriesische Insel Spiekeroog. Einen Tag vorher kam allerdings ein Anruf des Hotels, dass die Fähren wegen einer Sturmflut außer Betrieb seien und so fuhr ich mit einem Tag Verspätung mit dem Auto bis nach Neuharlingersiel, wo ich meinen Wagen auf einem der bewachten Parkplätze abstellte.

Anfangs war das Wetter etwas trübe, aber nach ein paar Tagen ließ sich die Sonne blicken. Was ich nicht bedacht hatte, war die absolute Nebensaison. Das Hotel bot nur Frühstück an, aber Essen gehen war kaum möglich, da fast alle Restaurants zu hatten. Demnach lief ich zum Supermarkt und versorgte mich dort mit Kleinigkeiten und gönnte mir gelegentlich ein Abendessen im Hotel.
Dafür hatte ich die Insel fast für mich alleine. Es gab kaum Besucher. Ich unternahm stundenlange Spaziergänge und nach einer Woche beschlich mich das Gefühl, sämtliche Grashalme persönlich zu kennen. Wunderbar.
Spiekeroog ist bekannt für seinen Sanddorn und die daraus hergestellten Produkte. Ich traf diese Büsche wirklich überall. Sanddornmarmelade schmeckt lecker und ist Vitamin C haltig.

Ich besuchte das Hallenbad und hatte es mehr oder weniger für mich alleine. In der Spiekerooger Leidenschaft lernte ich einen netten Herrn kennen, mit dem ich bis zum Urlaubsende einige gute Gespräche hatte und mit dem ich zusammen einen Leseabend im Kurhaus besuchte.
Am Sonntag nahm ich am Gottesdienst in der kleinen Alten Inselkirche teil. Die ist sehr sehenswert. Sie ist das älteste Gotteshaus der ostfriesischen Inseln von 1696.
Die grüne Insel
Spiekeroog wird auch “die grüne Insel” genannt. Sie hat erstaunlich viel “Wald”. Im 19. Jahrhundert schuf man das Friederikenwäldchen. Die knorrigen Bäumchen gepaart mit Nebel haben etwas mystisches.
Natürlich habe ich auch den höchsten Berg Ostfrieslands erobert, denn der ist auf der Insel. Wittdün heißt er (weiße Düne).
Mir hat es dort sehr gut gefallen. Das Meer, die Priele, die Tierwelt, die Einsamkeit und selbst das Wetter. Ich entdeckte sogar eine gelbe Telefonzelle. Ich wusste gar nicht, dass es diese noch gibt und sie auch noch aktiv sind.
Warst du auch schon auf einer ostfriesischen Insel? Vielleicht sogar auf Spiekeroog? Wie hat es dir gefallen?

Spiekeroog möchte ich auch sehr gern mal sehen. Viele sagen ja, es ist die schönste Ostfriesin. Und das klingt verheißungsvoll – denn Wangerooge und Borkum sind auch nicht ohne. Ich kann mir gut vorstellen, dass eine Winterinsel gut bei großem Kummer ist. Wäre wohl auch meine Wahl, wenn ich damit zu tun bekäme…
Auch ohne Kummer ist es dort schön 😉
Danke für diesen schönen Bericht und die tollen Bilder. Spiekeroog ist auf meiner Liste, nachdem ich Juist und Borkum bereits kenne.
Schön, dass dieser Besuch ein bisschen heilsam für dich gewesen ist.
LG
Sabiene
Ich mag die Ruhe und “Einsamkeit”. Mag aber nicht jeder.
Danke für die lieben Worte
Liane
Moin,
hach wie herrlich. Spiekeroog liegt direkt vor meiner Tür, aber trotzdem war ich noch nicht da. Wird endlich mal Zeit.
Beste Grüße
Tobias
Hallo Tobias,
wenn es vor der Haustür ist, solltest du unbedingt dorthin.
LG Liane
Spiekeroog kenne ich nicht, ich bin auf Langeoog das erste Mal vor 20 Jahren gewesen und seitdem liebe ich diese Insel… aber ich glaube Spiekeroog ist auf jeden Fall mal endlich einen Besuch wert herzlichst Gaby
Ja, Spiekeroog ist einen Besuch wert.