[Aus dem Fotoalbum] Malediven 1993

Totgesagte leben länger

Es ist eine Weile her, als ich das letzte Mal einen Blick in eines meiner alten, analogen Fotoalben gewährte. Doch im Rahmen meiner Blogparade zu den schönsten Flitterwochen- und Honeymoonzielen fiel mir ein, dass ich vor vielen Jahren auf den Malediven war und diese gelten bis heute als eines der Traumziele für die Hochzeitsreisen.

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Überflug Malediven

1993 flog ich mit LTU nach Malé, der Hauptstadt der Malediven. Bereits damals hieß es, dass durch die Klimaerwärmung das Inselreich voraussichtlich innerhalb der nächsten 20 Jahre untergegangen sein würde. Zum Glück ist das Meer auch 26 Jahre später noch nicht so stark angestiegen, dass die Inseln im Meer versunken sind.

Der Anflug auf die Flughafeninsel war für mich als “Flugneuling” spektakulär. Erst überflogen wir die kleinen Inselchen, die wie hingespuckt wirkten. Dann war nur noch türkisblaues Meer sichtbar, dem wir immer näher kamen. Flughafen? Es war aus den Seitenfenstern nichts sichtbar. Entertainment und Flugverfolgung, wie man sie heute in den Flugzeugen hat, gab es damals noch nicht. Nur ein paar kleine Bildschirme, die während des Nachtflugs herab gelassen wurden und einen Film für alle zeigten.

Ich hatte leichte Panik, dass wir auf dem Wasser aufsetzen würden, doch in allerletzter Sekunde tauchte plötzlich eine Landebahn auf und dann setzen die Räder auch schon auf. Der Pilot stieg kräftig in die Eisen, wir rauschten an einem kleinen Häuschen vorbei, welches sich später als Flughafengebäude heraus stellte. Dann – ich sah das Meer bereits wieder auf uns zukommen – kamen wir mehr oder weniger zum Stillstand. Die Boeing wurde auf der Landebahn gewendet und dann fuhren wir auf die Endposition. Die Gangway wurde angestellt und wir stiegen aus. Nachdem wir unser Gepäck entgegen genommen hatten, suchten wir nach unserem Shuttle zu “unserer” Insel. Wir folgten einem jungen Mann und bestiegen ein niedliches, überdachtes Boot. Dann tuckerten wir los Richtung Nord-Male-Atoll.

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Malé

Ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber wir brauchten ca. 3-4 Stunden. Wir fuhren an vielen Inseln vorbei, trafen Fischer, die freundlich winkten und dann tauchte irgendwann “unsere” Insel auf. Leider habe ich den Namen vergessen. Auf der Insel betraten wir zu allererst das Hauptgebäude mit der Rezeption und dem Speisesaal. Wir meldeten uns an, erhielten ein Erfrischungsgetränk auf Kosten des Hauses und dann wies man uns unseren Bungalow zu.

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Die Bungalows

Im Prinzip waren die Zimmer “Doppelhaushälften”. Wir hatten ein Doppelbett, ein funktionales Badezimmer, kleine Geckos an den Wänden und eine eigene Terrasse mit Blick auf das strahlend azurblaue Meer.

Die Insel war schnell erobert. Man konnte sie locker und bequem in 30 min umrunden. Es gab sogar eine Tauchbasis auf der Insel.

Was beißt mich da am Bein?

Das Meer war babywasserwarm. In der Lagune tummelten sich bunte Fische, die man beim Schnorcheln beobachten konnte. Zum Tauchen musste man mit dem Boot rausfahren, hinter das Riff. Da mir die großen Fische und Haie aber Angst machen, hatte ich kein Interesse daran. Das Schnorcheln reichte mir.

An einem Tag nachdem es nachts geregnet hatte, schwamm ich durch die Lagune als mein Bein auf einmal anfing zu jucken und zu brennen. Ich entstieg dem Meer und hatte eine Art Ausschlag am Bein. Allerdings war der sehr linear, wie eine Kette. Ich bekam auch leichten Schüttelfrost und so legte ich mich ins Bett, cremte die Stelle mit Heilsalbe ein. Später entdeckte ich dann den “Übeltäter” am Strand: eine Qualle mit meterlangen Tentakeln. Mehrere Touristen hatten diese Symptome. Einige mussten medizinisch versorgt werden und wurden mit dem Schnellboot nach Malé in die Klinik gebracht. Ich hatte Glück, dass es so glimpflich ausging.

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Die Qualle mit meterlangen Tentakeln

Eine Seefahrt, die ist…..übel?!

Zwei Wochen verbrachte ich bzw. wir auf den Malediven. Da es mir aber schnell langweilig wird, wenn ich nicht wandern kann, fuhren wir mit dem Schnellboot in die Hauptstadt. Der Kapitän hatte uns unter Deck geschickt, da an diesem Tag etwas Seegang war. Das war bisher das einzige Mal, dass mir bei einer Schiffstour schlecht wurde, da die Luft in der winzigen Kabine stand. Raus sollten wir aber aus Sicherheitsgründen nicht.

In Malé hatte ich zunächst etwas wackelige Beine, aber das gab sich schnell wieder und wir schlenderten durch das Städtchen, besuchten die Moschee und kauften auf dem Markt Souvenirs. Die Rückfahrt durften wir an Deck verbringen und nun hatte ich wieder Spaß an den Wellen.

Abschließend kann ich noch sagen, dass wir allabendlich fantastische Sonnenuntergänge beobachten konnten.

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Sonnenuntergang auf den Malediven

Alle Fotos wurden anno 1993 noch mit einer analogen Spiegelreflexkamera aufgenommen. Die Qualität hat durch das Einscannen ein wenig gelitten, spiegeln aber den Zeitgeist wider.

Warst du auch schon auf den Malediven? Wie ist es heute dort? Erkennst du etwas wieder? Ich freue mich über Interaktionen in Form von Likes und Kommentaren.

Lese-/Kaufempfehlung: Nelles Guide Reiseführer Malediven*, Reiseadapter Malediven*, Fische der Malediven – Wunder der Wasserwelt

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© DieReiseEule 3/2019

8 Kommentare zu „[Aus dem Fotoalbum] Malediven 1993“

  1. Ich freue mich sehr darüber zu lesen, denn zu dieser Zeit war ich auch das erste Mal auf den Malediven und seither immer wieder. Auch wenn ich die Tourismusentwicklung mit leichter Sorge beobachte – aber es will die ganze Welt hin. Heute findest Du keinen Gecko mehr oder die Ameisen – alles weggespritzt .Einfache Inseln zu finden ist schon schwierig geworden – trotzdem sind die Malediven immer noch einzigartig und im Februar war ich grad wieder dort. Vielleicht magst Du meinen Beitrag lesen von den Anfängen der Malediven wie ich sie erlebt habe. Liebe Grüße Gabi

  2. Liebe Liane,

    ich finde das eine schöne Idee, in alten Bildern und Reisen zu kramen. Wir waren damals mit LTU nach Sri Lanka unterwegs, statt auf die Malediven. Damals durfte im Flieger noch geraucht werden. Es gab keine Trennwand. Leider sind viele meiner Bilder Dias, abe rich will sie mal einscannen.

    Liebe Grüße
    Renate

    1. Hallo Renate,

      Dias habe ich auch noch jede Menge. Die muss ich auch noch einscannen lassen. Danke für die Erinnerung daran 😉

      Liebe Grüße
      Liane

    1. War nicht ganz ernst gemeint von mir.
      Danke für Erinnerung an dieses schöne Jahr.
      1993 war ich in der Karibik segeln, wenn ich mich recht erinnere.

    2. In der Karibik auf Guadeloupe war ich auch mal irgendwann in den 90ern. Leider nie segeln. Das klingt super…

    3. Die hohen Temperaturen, fast nie ein Wölkchen am Himmel und die extreme Luftfeuchtigkeit waren schon gewöhnungsbedürftig.
      Mittlerweile liegen die Ausflugsziele näher.
      Im Nationalpark sind die Temperaturen für mich angenehmer, dazu die gute Luft, das plätschern des Wassers, Bäume, Blumen und Tiere. Herrlich.

Hau in die Tasten! Ich freue mich sehr über einen konstruktiven Text von dir.

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