Mainz gehört zu Wiesbaden!?

Mainz = Wiesbaden?

Wie? Mainz ist Wiesbaden? Was willst du uns denn jetzt vormachen – ein X für ein U? Für alle Uneingeweihten sind es einfach zwei Landeshauptstädte, die sich zufällig am Rhein gegenüber liegen. Doch weit gefehlt.

Mainz: Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz, Studentenstadt, Großstadt mit Kleinstadtflair. Bekannt auch durch das ZDF, welches auf dem Lerchenberg seinen Hauptsitz hat und somit auch ein wichtiger Arbeitgeber der Region ist.

Wiesbaden: Landeshauptstadt von Hessen, gilt als leicht “versnobt”, hier findet man schöne, alte Villen (Biebricher Allee) neben einer Innenstadt, deren Architektur für meinen Geschmack “wild gemustert” durcheinander ist.

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Kuriosität

Komme ich mal zu den Kuriositäten der Städte: Direkt am rechten, hessischen Rheinufer liegen drei Vororte Mainz-Kostheim, Mainz-Kastel und Mainz-Amöneburg – kurz AKK genannt. Vor dem zweiten Weltkrieg  gehörten diese Stadtteile zu Mainz. Nach Kriegsende wurden Besatzungszonen eingeteilt. Mainz fiel unter die französische, die AKK-Gemeinden unter die amerikanische Besatzung. Es formierten sich die neuen Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz und so wurde die Mitte des Flusses als Landesgrenze festgelegt und AKK wurde hessisch.

Die Stadtteile behielten ihren traditionellen Doppelnamen und auch heute legen die Einwohner wert darauf, dass sie “Mainzer” sind. Schließlich ist man innerhalb von 5 min.  dort, nach Wiesbaden fährt man ca. 15 min.          

Doch Vorsicht: wer ins Autonavi nicht die richtige Postleitzahl eingibt landet schnell mal auf der “ebschen” (falschen) Seite oder mitten in Wiesbaden. Denn einige Straßennamen wie z.B. die Ludwigstrasse gibt es sowohl in Mainz (PLZ 55116), in Mainz-Kostheim (PLZ 55246) und in Wiesbaden (PLZ 65195).

Als Ende der 1990er Jahre die Postleitzahlen umgestellt wurden, hätte man die Chance gehabt, etwas Klarheit herzustellen, aber auch das wurde versäumt. So beginnen die Mainzer Postleitzahlen mit 55, die Wiesbadener mit 65, die Kostheimer und Kasteler, trotzdem sie zu Hessen gehören die 55er, Amöneburg aber schon die 65er. Alles verstanden? Nee. Da seid ihr in guter Gesellschaft, denn selbst Einheimische kommen schon mal durcheinander.

Grundstücke gehören hier häufig noch der Stadt Mainz, die Bauten darauf aber den Wiesbadenern. Logisch, dass keiner zahlen will, wenn mal was saniert werden muss. Dann ist immer die andere Stadt der Buhmann.

Und auch im Ort selbst ist es nicht einfach sich zurecht zu finden. Da kann es schon mal sein, dass die eine Strassenseite mit den geraden Hausnummern zu Kostheim und die andere mit den ungeraden zu Kastel gehört. Die Grundschule auf der Kostheimer Seite ist den Kasteler Kindern vorbehalten.

Ko-Ka

Und um die Verwirrung nun ganz perfekt zu machen sei noch erwähnt, dass die an Kostheim angrenzende Ortschaft Gustavsburg (Ginsheim-Gustavsburg, Kreis Groß-Gerau) zur Gemarkung Kostheim gehört, eine Mainschleuse hat, die wiederum zum Wasserschifffahrtsamt Aschaffenburg – also Bayern – gehört.

Vier Landkreise grenzen hier aneinander: Wiesbaden, Mainz, Groß-Gerau und der Main-Taunus-Kreis. Drei wichtige Brücken und Hauptverkehrsadern verbinden Hessen und Rheinland-Pfalz miteinander: die Weisenauer Brücke, die Theodor-Heuss-Brücke und die Schiersteiner Brücke, die z.Zt. erneuert wird.

Letztlich kann man in den Stadtteilen sehr gut leben. Wir genießen die Nähe zu den drei Großstädten Wiesbaden, Mainz und Frankfurt. Die Verkehrsanbindung ist sehr gut. Es gibt eine eigene S-Bahn-Station (in ca. 30 min ist man am Frankfurter Flughafen), Busse fahren regelmäßig in alle Richtungen, Radwege sind fast überall vorhanden und es gibt eine direkte Autobahnanbindung. Trotzdem wohnt man hier “kleinstädtisch”, relativ ruhig und beschaulich. Weltoffen und Multikulti.

Die Ortschaften sind in Felder und Weinberge eingebettet und auch der nächste Wald ist nicht weit weg.

Ich stelle euch die drei hessischen Stadtteile noch einzeln vor. Hier geht es zum Bericht über Mainz-Kastel.

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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