Heute: Rosas Reisen

Wie kamst du auf den Namen deines Blogs?

Die Einstiegsfrage schlechthin: Warum heißt dein Blog, wie er heißt? Wie kamst du auf den Namen?

Mein Blog heißt Rosas Reisen und das Logo gibt schon einen Hinweis, um wen es sich bei Rosa handelt. Rosa bin nämlich gar nicht ich, ich heiße Anuschka. Rosa ist ein Kuscheltiernilpferd von Ikea. Ich habe sie 2010 geschenkt bekommen und seitdem begleitet sie mich, wenn ihr Packvolumen es erlaubt, gerne auf meinen Reisen. Für ein Nilpferd ist sie schon ganz ordentlich rumgekommen, hat die Lavendelfelder der Provence beschnuppert, stand mit mir auf einem Hundeschlitten in Lappland, hat die grönländische Disko-Insel per Schiff umrundet und ist aus einem Flugzeug gesprungen.

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Als ich 2014 meinen Blog startete, habe ich hin und her überlegt, wie ich ihn nennen könnte. Plötzlich kam dann die Idee, Rosas Reisen, ein Nilpferd im Logo, fertig. Es hat was mit mir zu tun, ist aber immer noch ein Pseudonym, unter dem ich schreiben kann und zeigt, dass ich auch mit Mitte zwanzig im Herzen immer noch ein Abenteuerkind bin.

Mit Rosa im Gepäck habe ich außerdem die Erfahrung gemacht, dass sie ein wahrer Türen- und Herzensöffner ist. Ob Kinder am Flughafen, Stewardessen im Flugzeug oder Mitcamper am See- den meisten zaubert sie ein Lächeln ins Gesicht und ein Gesprächsanfang ist auch schnell gefunden.
Bedienst du eine Nische oder wo liegt dein Schwerpunkt, worüber bloggst du hauptsächlich?

Eine Nische würde ich es nicht direkt nennen, aber mein Blog hat schon seine Schwerpunkte. Grundsätzlich interessiert mich erst einmal jede Art von Reise, aber am glücklichsten bin ich draußen, und zwar da, wo es wild ist. Ich ziehe Berge den Stränden, Lagerfeuer den Clubnächten und Einsamkeit den Menschenmassen jederzeit vor. Das heißt, auf dem Blog findet ihr einiges zu Outdoorabenteuern, Wandern und Natur, weniger zu Städtetrips. Wobei auch die vorkommen. 😉

Ganz besonders begeistert bin ich von den Polarregionen und habe dort auch schon einiges gesehen. Ich habe eine Trekkingtour in Schweden gemacht, einen Winter lang Huskies in Finnland trainiert, bin mit dem Schneemobil durch Spitzbergens Täler gebrettert und habe mir, wie gesagt, die Westküste Grönlands angeschaut.

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© Anuschka/Rosas Reisen – Grönland Eisfjord

Nenne mir doch bitte die Top 10 auf deiner Bucket List

Mein Plan ist es, irgendwann mal alle Länder in den polaren Gebieten bereist zu haben. Das heißt, ich möchte unbedingt nach Island, mit der Transsibirischen Eisenbahn durch Russland reisen und vor allem (und das ist der größte aber leider auch teuerste Traum) in die Antarktis! Ich habe Geschichte studiert und meine Masterarbeit über den Wettlauf zum Südpol geschrieben. Das heißt, ich kenne mich da ein bisschen aus und irgendwann würde ich gerne all die Orte, über die ich so viel gelesen und geschrieben habe, mit eigenen Augen sehen!

Diesen Sommer geht es aber erstmal nach Kanada & Alaska, darauf freue ich mich schon wahnsinnig! Vielleicht habe ich hier auch Glück und kann endlich Orcas beobachten! Nach Alaska würde ich aber gerne auch noch einmal im Winter und dann möchte ich unbedingt den Zieleinlauf des Iditarod, eines der längsten und härtesten Hundeschlittenrennen der Welt sehen.

Was mir sonst noch nicht aus dem Kopf geht ist der PCT (Pacific Crest Trail), seit ich Wild* von Cheryl Strayed gelesen und die Verfilmung mit Reese Witherspoon gesehen habe. Einen Fernwanderweg zu laufen reizt mich sehr, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich dieser Herausforderung gewachsen wäre.

Außerdem stehen auf meiner Bucket List noch ein Roadtrip durch Marokko, Neuseeland und die Herr der Ringe-Drehorte, die Nasca-Linien in Peru, Kroatien, der South Luangwe Nationalpark in Sambia und gaaanz viele andere Orte. Von manchen weiß ich wahrscheinlich noch gar nicht! 😀

Welche Reise hat dich am meisten geprägt?

Da gibt es eigentlich zwei. Einmal meine erste große Reise, die ich von meiner Tante und meinem Onkel zum bestandenen Abitur und 18. Geburtstag bekommen habe. Wir haben den Südwesten der USA erkundet, die unglaublichsten Canyons gesehen, sind auf Pferden durch das Monument Valley geritten und haben der Hitze Nevadas getrotzt. Zum ersten Mal war ich wirklich wandern, habe meinen Körper gefordert und bin an Grenzen gegangen. Für mich war das eine unglaubliche Erfahrung, ich war wirklich dort, konnte alles sehen und berühren, was ich nur von Fotos und aus Filmen kannte. Es hat mir gezeigt, dass es tatsächlich möglich ist, solche Dinge zu erleben.

Auch die zweite prägende Reise habe ich mit Tante und Onkel und meiner Schwester unternommen. Wir waren in Finnisch-Lappland. Es war meine erste Winterreise und sie hat mich für immer verändert. Denn dort habe ich mich in den Norden verliebt, habe die Wälder und den Schnee und die Hunde in mein Herz gelassen. Und als ich abreisen musste, wusste ich, dass ich wiederkommen würde. Den nächsten Winter habe ich dann in einer Blockhütte nördlich des Polarkreises gelebt und 59 Sibirische Huskies trainiert.

Sprich meinen Lesern doch eine Empfehlung aus: Wo sollte man unbedingt mal hinreisen? Gibt es einen Geheimtipp?

Grönland! Man sollte natürlich grundsätzlich auf diese Art von Reisen stehen, aber wenn das der Fall ist, dann ist Grönland das Paradies. Es war die faszinierendste Reise, die ich je unternommen habe. Und jeder Tag war besonders. Die Eisberge, die Gletscher, die Wale, das Schiff, die Crew…mir schießt jetzt noch das Adrenalin durch die Adern, wenn ich nur daran denke!

Anmerkung der ReiseEule: Kann ich nur bestätigen. Grönland ist der Hammer. Schaut gerne auch in meine Berichte und lasst euch faszinieren!
Bei welchem Anbieter (wordpress.com/.org, Blogspot, Jimdo…) bloggst du und bist du damit zufrieden?

Angefangen habe ich auf wordpress.com, bis der Wunsch nach einer eigenen Domain übermächtig wurde. Ich nutze jetzt immer noch WordPress, hoste aber bei all-inkl. Mit WordPress bin ich sehr happy, auch wenn es mir am Anfang schwerfiel, alles zu verstehen oder überhaupt erstmal zu finden, was diese Software bietet. Ich habe mir alles selbst beigebracht und mittlerweile bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis. Klar wäre es toll, wenn ich programmieren könnte und meine Website genau so designen könnte, wie ich mir das wünsche, aber ich muss schon sagen, WordPress bringt eine Menge mit und wenn man ein bisschen Code hier und da ändert, kann man die Themes ja auch individualisieren. Im Zweifel sind Tutorials hier dein Freund und Helfer!
Was würdest du jemanden sagen, der am überlegen ist, einen Reiseblog zu eröffnen?

Mach es! Aber mach es auf deine Weise! Mein Blog ist längst nicht so erfolgreich, wie er wahrscheinlich sein könnte. Und das liegt daran, dass es bei mir kaum Tipps, „10 Dinge, die du in xy sehen musst“, „5 unglaubliche Fotospots“ oder ähnliche Artikel gibt. Klar spreche ich gerne auch Empfehlungen aus, in erster Linie möchte ich aber Geschichten erzählen, und zwar auf meine persönliche und wie ich hoffe lustige Art. Der Blog ist mein Hobby und daher soll er vor allem mir Freude bereiten. Wenn er dann auch noch andere Leute unterhält, ist das natürlich fantastisch.

Wer einen Reiseblog eröffnen möchte, sollte sich meiner Meinung nach vorher überlegen, was er möchte: Kommerziell erfolgreich sein? Seinen Lebensunterhalt damit verdienen? Oder eine schöne Beschäftigung und vielleicht einen Ausgleich zum Arbeitsleben schaffen? Seine Erinnerungen zu „Papier“ bringen und dafür sorgen, dass nicht all die schönen Fotos auf der Festplatte vergammeln? Einen Ort, an dem man kreativ sein und sich ohne Zwänge ausleben kann, ohne Fristen, Verpflichtungen und der Jagd nach Klicks?

Versteht mich nicht falsch, beides hat seine Berechtigung, aber für mich kommt eben nur eins in Frage. Denn wenn das echte Leben spannender ist, als das online, dann poste ich auch mal zwei Monate gar nichts. 😀

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© Anuschka/RosasReisen

Hast du ein (Lebens)Motto?

Mein Blog hat einen Untertitel: Home is behind – The World ahead. Das ist von Tolkien, einem meiner Lieblingsautoren. Für mich hat dieser Satz eine Bedeutung, die mir selbst erst einmal klar werden musste. Früher dachte ich immer, ich bin die ganz große Abenteurerin, ich werde irgendwann auswandern, alles hinter mir lassen und so weiter. Der Drang danach ist auch immer noch da, mittlerweile weiß ich aber auch, was mir mein zu Hause in Köln, meine Familie, mein Partner und meine Freunde bedeuten, und dass ich immer wieder gerne zu ihnen zurückkehre. Fernweh habe ich fast immer, aber ab und zu Heimweh zu haben ist auch ein gutes Gefühl. Denn Reisen ist für mich nach wie vor etwas Besonderes und nicht der Normalzustand und daher bin ich froh, dass ich mich in meiner Heimat auch so wohl fühle.
Zu guter Letzt: Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen?

Uff, hier könnte so viel hin, vom Aufruf zum bewussten Reisen, zur Freude an kleinen Dingen, zu mehr Achtsamkeit für die Natur! Aber ich glaube, auch hier möchte ich lieber etwas ganz Persönliches sagen. Wenn ihr das Gefühl habt, am Ende zu sein, ganz am Ende und wenn ihr denkt, es könnte nicht mehr besser werden und dass ihr für immer unglücklich seid…dann startet einen Blog. Das klingt jetzt affig, genau das war aber bei mir der Fall. Sucht euch irgendwas, was euch Spaß macht oder einmal Spaß gemacht hat und fangt an, darüber zu schreiben, euch in Gedanken damit zu beschäftigen und vielleicht ein altes Hobby wieder aufzunehmen, wenn ihr könnt. Erinnert euch, dass es mal besser war. Wenn ihr dann noch Menschen habt, die euch unterstützen, dann verspreche ich, dass es irgendwann auch wieder besser wird!

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© Anuschka/Rosas Reisen – Schlittenhunde Finnland

Vielen Dank für deine/eure Antworten, Anuschka und Rosa. Es war mir eine Freude, wieder einmal einen Blog vorzustellen. Die Lust auf Grönland kann ich so gut verstehen. Ich mag da auch nochmal hin und diesmal Richtung Diskobucht, Sisimiut und Illulisat.

Rosas Reisen findet ihr unter  rosasreisen.de und Facebook Rosas Reisen

Bitte schaut euch auch die anderen Reiseblogger an, die in der Kategorie „Warum heißt dein Blog, wie er heißt?“ bereits mitgemacht haben.

Du möchtest deinen Blog auch vorstellen? Dann schicke mir eine Email an reiseeuleblog(at)web.de und ich sende dir die Interviewfragen. Bitte sende mir ein Foto von dir oder eines, welches deinen Reiseblog widerspiegelt im Querformat jpeg mit. Natürlich musst du die Rechte am Bild besitzen. Ich sage dir rechtzeitig Bescheid, wann dein Interview online geht.

Hinterlasst Anuschka, Rosa und mir gerne einen motivierenden Kommentar oder drückt den Gefällt mir Knopf.


© DieReiseEule 7/2018

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