Die Ein-/Ausreise nach Namibia
Wer nach Namibia reisen will, braucht als deutscher Staatsbürger einen gültigen Reisepass. Dieser muss bis mindestens 6 Monate nach dem geplanten Aufenthalt gültig sein. Außerdem müssen mindestens 2 freie Seiten für den Ein-/Ausreisestempel vorhanden sein.
Als Deutscher braucht man kein Visum. Man erhält man bei der Einreise einen Stempel – Visitors Entry Permit – der bis zu 90 Tagen erteilt werden kann. Überschreitungen der genehmigten Tage werden drastisch bestraft. Daher sollte man unbedingt darauf achten, dass mindestens so viele Tage genehmigt wurden (besser mehr), wie man sich im Land aufhalten möchte.

Einreiseformular ausfüllen leicht gemacht
Ein Einreiseformular erhält man bei Anreise mit dem Flugzeug mit Air Namibia bereits ausgehändigt, ansonsten liegen die Formulare am Terminal bereit. Am besten gibt man eine um 7-21 Tage längere Aufenthaltsdauer ein. Man hofft nie, dass etwas passiert, aber vielleicht hat man einen Unfall und liegt im Krankenhaus und kann erst ein paar Tage später ausreisen und dann hat man Ärger.
Bei der Ausreise muss man das Formular nur bis Punkt 14 ausfüllen. Unterschrift und Datum dennoch nicht vergessen.
Die schwierigste Frage ist wohl Nummer 17 – der Betrag den man plant auszugeben. Diesen sollte man nicht zu niedrig ansetzten, da dann evtl. vermutet wird, dass man illegal Arbeit aufnehmen möchte und das kann zur Verweigerung des Einreisestempels führen.
Letztlich wird dieser Wert auch statistisch ausgewertet und ergibt Zahlen für den Tourismus. Je mehr der Tourismus wächst, desto mehr wird z.B. auch in den Straßenbau investiert. Daher sollte man in den angegebenen Betrag die Mietwagen-Leihgebühr und den Betrag, den man vorab für die Reise bezahlt hat mit angeben.
Einreise von Minderjährigen: Minderjährige benötigen ebenfalls einen noch min. 6 Monate über den Aufenthalt hinaus gültigen Reisepass. Teilweise wird die Sorgeberechtigung überprüft. Daher sollte man – insbesondere wenn man alleine mit Kind/ern einreist – eine internationale Geburtsurkunde bzw. eine beglaubigte, ins englische übersetzte Kopie der Abstammungsurkunde mitführen. Alle weiteren Informationen findet man auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Zahlungsmittel
Landeswährung ist der Namibia Dollar (N$). Gleichwertig ist der südafrikanische Rand (ZAR) im Umlauf. Beide Währungen haben den gleichen Umrechnungskurs und werden überall akzeptiert und ausgegeben. Maximal 2000,- N$/ZAR dürfen eingeführt werden.
Am Flughafen, in den größeren Städten wie Windhoek, Swakopmund, Okahandja usw. kann man am Geldautomaten mit der Kreditkarte (Visa/Mastercard) und sehr oft auch mit der EC-Karte (Maestro) Bargeld abgehoben werden. Gute Erfahrungen habe ich mit den ATM der Bank Windhoek, FNB und Standard Bank gemacht.
Umtausch von Bargeld ist in den Städten möglich, soll aber aufwändiger und teurer sein. Dazu habe ich keine eigenen Erfahrungen gemacht. Reiseschecks werden wohl kaum noch akzeptiert.
In den meisten Geschäften und Restaurants kann man mit der Kreditkarte auch kleine Beträge bezahlen. Das soll allerdings nicht bei allen Tankstellen möglich sein. Daher sollte man immer auch Bargeld mit sich führen.
Im Restaurant
In Namibia benötigt man keine gesellschaftskonforme Abendkleidung. Normale Bekleidung reicht aus. Allerdings sollte man auch nicht im Bademantel oder in Badekleidung im Restaurant auftauchen.
Pro Tisch gibt es meistens nur eine Rechnung. Das Aufteilen ist nicht üblich und überfordert meist das Personal. Daher sollte man – sofern man als Gruppe unterwegs ist – die Rechnung gemeinsam begleichen und sich untereinander einigen. Bargeld ist von Vorteil.
Trinkgelder sind wichtig. Üblich sind 10% der Rechnungssumme. In einigen Lokalitäten wird die TAX bereits draufgerechnet. Dann ist kein weiteres Trinkgeld notwendig.
Strom
In Namibia benötigt man in vielen Unterkünften einen dreipoligen Adapter. Häufig kann man ihn auch leihen. Ich habe meinen für N$ 15,- (~€ 1,-) in der ersten Unterkunft Farm Heimat bei Windhoek erworben.
Die Stromspannung beträgt 220/240 Volt. Manchmal kommt es zum Stromausfall, da in abgelegenen Gegenden der Strom per Generator erzeugt wird. Manchmal sind dann auch die Stromspannungen niedriger.
Ich empfehle zusätzlich einen Doppelstecker mitzunehmen. Nicht immer sind mehrere Steckdosen in greifbarer Nähe. Eher unüblich sind Steckdosen in Nähe des Nachttischs. Leider.
Trinkgeld
Nicht nur im Restaurant sind Trinkgelder ein wichtiges Nebeneinkommen, sondern auch Kofferträger, Guides und die Wächter der Parkplätze erwarten ein Tip/Trinkgeld.
Wie bereits oben beschrieben sind im Restaurant 10% der Rechnungssumme üblich. Stellt man seinen Wagen am Straßenrand ab, sitzt dort meist ein “Aufpasser”. 10-20 N$ sollten auf jeden Fall gegeben werden. Kofferträger erhalten die gleiche Summe. Bitte lasst diese ihre Arbeit tun und vermeidet es, die Koffer selbst zu tragen. Diese Menschen ernähren ihre Familien mit diesem Einkommen und das ist schon schwer genug.
Den Fahrern der Geländewagen im Etoscha NP oder bei den Safari Lodges gibt man ~ 50,- N$ p.P. Für einen ständigen Reiseleiter sollte man pro Person und Tag 40 – 70 N$ oder entsprechend 3 – 5 € einrechnen.
Oft stehen in den Lodges Staff Tip Boxen an der Rezeption, in denen gesammelt und von Zeit zu Zeit aufgeteilt wird.
© DieReiseEule 4/2018, überarbeitet 2019
Sehr informativ und gut beschrieben. Wusste ich alles noch nicht, aber mein Wunsch ist es, eine RundReise zu machen. Also demnächst erst mal einen Pass beantragen. Brauchte bisher keinen innerhalb Europa 😀
Mach das. Es lohnt sich.