Bist du schon zufrieden oder suchst du noch dein Glück?
Jeder Blogger kennt sie, fast jeder (ich auch) hat sie: die Bucket List. Aufgekommen ist dieser Begriff so richtig durch den Film The Bucket List – Das Beste kommt zum Schluss aus dem Jahr 2007. Auf dieser Liste – manchmal auch Löffelliste genannt – hält man die Ziele fest, die man im Leben noch erreichen möchte, bevor man stirbt/den Löffel abgibt.
Wie gesagt, auch ich habe meine Liste der Träume online. Wer träumt denn nicht? Natürlich würde ich gerne noch verschiedene Länder oder Städte sehen, aber auch glücklich werden zählt zu meinen ganz persönlichen Zielen. Warum also nun noch eine Liste?
Auf die Idee hat mich Bloggerkollegin Sabine von wordgeflumselkritzelkram gebracht. Ihre Traumliste ist keine Aneinanderreihung und Aufzählung von Destinationen, sondern ein bewegender Text, bei dem sie gegen Ende beschreibt, womit sie zufrieden ist. Genau das hat mich zu meiner Zufriedenheitsliste inspiriert.
Und weil heute immer alles ins Englische übersetzt wird, habe ich das ebenfalls getan. Obwohl das nur die halbe Wahrheit ist. Eigentlich ist es nämlich so, dass ich natürlich jenes berühmte Lied “I can get no Satisfaction” von den Rolling Stones kenne, mir aber nie merken konnte, was das übersetzt heißt. Jedes Mal bemühte ich wieder mein Wörterbuch, um es genau so regelmäßig wieder aus meinem Speicher zu löschen. Ich glaube, nun passiert mir das nicht mehr. Anders als die Stones, die keine Befriedigung finden sage ich: I will get Satisfaction – Zufriedenheit!
Was ist eine Zufriedenheitsliste?

Bereits seit einer geraumen Weile versuche ich mich mehr auf die kleinen Glückmomente im Leben zu konzentrieren. Lange genug stapfte ich durch den dunklen, zähen Sumpf meiner Seele und verzichtete darauf, meinen Kopf zu heben oder die Augen zu öffnen, um das Lichtlein am Tunnelende wahrzunehmen. Auch heute noch passiert es mir, nicht zu sehen, dass es mir gut geht – fast immer. Deshalb habe ich angefangen, in einem kleinen Büchlein täglich meine 10 kleinen Glücksmomente festzuhalten. Das ist gar nicht so schwer. Es geht nicht um weltbewegendes, sondern darum, dass zu sehen und aufzuschreiben, was passiert. Da steht dann einfach mal “einen blauen Schmetterling beobachtet”, “Morgenkaffee getrunken” oder “keine Kopfschmerzen gehabt”.
Die Satisfaction List ist für mich die logische Fortsetzung davon. Was habe ich, was macht mich zufrieden?
- Ich lebe in einem freien, demokratischen Land
- Ich kann mit meinem Pass in fast alle Länder dieser Welt ohne größerer Probleme reisen
- Ich habe eine Wohnung, ein Dach über dem Kopf und mehr als genug Quadratmeter für eine Person
- Im Winter muss ich nicht frieren, denn die Heizung funktioniert
- Mein super-sauberes Wasser kommt aus dem Wasserhahn. Ich muss keine 5 oder 10 km laufen, um an Wasser, welches evtl. sogar noch krank macht, zu kommen
- Ich erfreue mich bester Gesundheit – bisher hatte ich noch keine schwerwiegenden Erkrankungen
- Mein Beruf erfüllt und erdet mich
- Mit meinem verdienten Geld kann ich mir kleinere und manchmal auch größere Träume erfüllen – nicht immer sofort, aber in absehbarer Zeit
- Meine Füße trage mich, wohin ich gehe
- Ich habe die allerbesten Freunde auf der ganzen Welt!
- Ich habe genug zu essen und zu trinken
- Einkaufen ist keine logistische Herausforderung
- Ich habe wunderbare Erinnerungen an mein bisheriges Leben und an das meines Kindes
- Bisher musste ich keinen Krieg erleben
- Wenn ich an meine Grenzen gestoßen bin, habe ich immer Menschen gefunden, die mir halfen
- Ich darf frei und offen meine Meinung äußern
- Der Himmel hält seine schützende Hand über mich
- Arbeit und Freizeit stehen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander
- Ich habe einen liebevollen, fürsorglichen Partner an meiner Seite, der mich auf Händen trägt
- Ich bin weder blind noch taub, alle meine Sinne sind aktiv
- …
Die Idee der Zufriedenheitsliste dürft ihr natürlich super gerne übernehmen. Entwickelt einfach eure eigene Aufstellung und stellt sie online oder hängt sie an die Pinnwand. Wir sind nur ein ganz kleines Rädchen im Getriebe des Weltgeschehens und sollten uns nicht so wichtig nehmen. Die Welt – sind wir mal ehrlich – dreht sich auch ohne uns weiter. Wie schön uns die Zeit hier vorkommt, wie dankbar wir sind, haben wir selbst in der Hand. Nutzen wir sie und sehen die kleinen Glücksmomente.
Meckern und jammern schadet nur uns selbst. Glück steckt an!
In diesem Sinne hoffe ich, dass meine Liste noch weiter wächst und eure hoffentlich auch. Ich freue mich, wenn ihr die Idee aufgreift. Hinterlasst mir gerne den Link zu eurer Liste bei den Kommentaren.

© DieReiseEule, 9/2016, 5/2017
Eine tolle Idee! Ich denke auch, dass man sich viel öfters vor Augen halten muss, was man bereits alles in seinem Leben hat und einfach mal glücklich und dankbar dafür sein. Ich schreibe mir jeden Abend mindestens drei Dinge auf für die ich dankbar bin. Seitdem ich das mache merke ich richtig, dass es mir viel besser geht. Ich konzentriere mich jetzt auf Dinge, die ich vorher vielleicht noch nicht gesehen habe.
Es ist scheinbar viel leichter auf negatives zu schauen wie auf die positiven Seiten. Leider.
Ab und zu ertappe ich mich auch dabei, aber ich arbeite daran.
Sehr schöne Sache. Ich habe übrigens immer einen Zufriedenheitsmoment, wenn ich Satisfaction von den Stones höre. Als Kind sang ich nämlich immer “that is faction” – und dadrüber kann ich mich bis heute freuen 🙂
Oh. Eine schöne Geschichte 😊 Hitverhörer…
Huch, mein Kommentar ist weg???
NÖ. Alles noch da 🙂
Ich war zu ungeduldig 😆
Jepp. 😉
Ein Ping – wie schön – danke dafür ud wie schön, dass ich dich inspirieren konnte. Zufriedenheit hat m. M. viel mit Dankbarkeit zu tun. Ich wurde hier durch Naikan inspiriert – google evtl mal – eine sehr befreiende dankbare Methode 😊
Das werde ich nachher machen – das googlen. Vielen Dank für die Inspiration.
Aber immer gerne. Ich danke dir 😊