Warum heißt dein Blog, wie er heißt?
Erinnert ihr euch an meine Reihe “Warum heißt dein Blog, wie er heißt?”? Die Serie lag nun einige Zeit brach, obwohl ich Nachfrage hatte, aber mir fehlte die Zeit zur Zusammenstellung. Dann kam dazu, dass mein Emailanbieter kurzfristig ein Serverproblem hatte und auf einmal waren alle abgespeicherten Emails weg und somit auch die Mails, die ich leider noch nicht auf dem Blog gesichert hatte.
Ich entschuldige mich hiermit bei allen, die mir geschrieben hatten und deren Text nicht online ging. Leider konnten die Mails nicht rekonstruiert werden.
Daher habe ich mich jetzt entschieden, die Reihe aufleben zu lassen und den Blogs mehr Raum einzuräumen, indem ich immer nur einen Reiseblog anhand eines Interviews vorstelle. Den Anfang macht Simone vom Kultreiseblog.
Vorstellung KULTREISEblog“ – Das Reiseblog mit Kult[ur]
von Simone Blaschke, Freiberufliche PR-Redakteurin und Eventmanagerin aus Bonn. Eigenes Reiseblog seit März 2017.
Frage 1:
Die Einstiegsfrage schlechthin: Warum heißt dein Blog, wie er heißt? Wie kamst du auf den Namen?
Ich habe länger darüber nachgedacht. Einerseits sollte der Name ganz deutlich den Begriff “Blog” enthalten, andererseits sollte es ein Wortspiel sein, mit dem ich verdeutliche, worauf es mir ankommt. Bei meinen Reisen, Städtetrips oder direkt vor der Haustür habe ich schon oft Dinge entdeckt, die außergewöhnlich, hintergründig oder es wert sind, näher hinzuschauen. Sie fallen vielleicht erst auf den zweiten Blick auf, aber gerade das macht solche Orte, Menschen oder Ereignisse so besonders. Mir fielen plötzlich die passenden Begriffe ein: Kult, kultig, Kultur.
Auf der australischen Insel Kangaroo Island gibt es zum Beispiel so einzigartige Honigbienen wie nirgends sonst auf der Welt. Oder wenn man auf Lanzarote bewusst den Spuren des Künstlers und Umweltaktivisten César Manrique folgt, entdeckt man die Kanaren-Insel aus einem völlig anderen Blickwinkel. So lasse ich mich beim Reisen inspirieren. Auch in der unmittelbaren Umgebung, zu Hause (an meinen zwei Wohnsitzen Bonn und Braunschweig) erlebe ich zufällige Begegnungen, die auf einmal einen Bezug zum Reisen bekommen. Zum Beispiel, als ich spontan bei einem Kubb-Turnier mitgemacht habe, ohne zu wissen, was das genau ist. Dabei erfuhr ich, woher das Spiel kommt und dass man es überall auf der Welt spielen kann und darüber wieder beim Reisen neue Menschen kennenlernen kann. Diese Besonderheiten, die mir im Alltag und auf Reisen auffallen, sind meine Lieblingsthemen. Ich pflege damit meine persönliche Kultur des Reisen und Miteinanders.
Kultige Stories, (kulturelle) Tipps und Reiseberichte – so entstand der Name:
Kultreiseblog – Das Reiseblog mit Kult[ur]
Frage 2:
Bedienst du eine Nische oder wo liegt dein Schwerpunkt, worüber bloggst du hauptsächlich?
Die “Nische” für mein Blog hängt, wie erwähnt, eng mit dem Blognamen zusammen. Es gibt ja so viele Reiseblogger in Deutschland, die alle vereint, dass sie, so wie ich, einfach unglaublichen Spaß daran haben, über ihre Erlebnisse und Entdeckungen zu schreiben. Viele von ihnen beschäftigen sich mit einem besonderen Land, einer Region oder Stadt, was ich super finde, für mich aber nicht in Frage kommt, genauso wenig wie themenspezifische Blogs von “Reisen mit Hund” bis “Alpines Klettern”. Mir geht es vorwiegend um die Entdeckungen und Begegnungen auf Reisen, die etwas abseits zu finden sind und für mich eine „kultige“ Bedeutung haben. Aus diesem Blickwinkel blogge ich genauso über Erlebnisse, die dort passieren, wo ich lebe und wohne. So war ich z. B. live bei der Sprengung des „Bonn Center“ in diesem Frühjahr dabei. Dieses Hochhaus spielte für die Bonner Bundespolitik eine ganz besondere Rolle und mit der Sprengung gehört jetzt auch ein Stück deutscher Geschichte der Vergangenheit an. So etwas finde ich spannend. Da ich erst seit März dieses Jahres blogge, habe noch vieles „im Block“, mit dem ich nach und nach mein digitales Reisetagebuch füllen kann.
Frage 3:
Nenne mir doch bitte die Top 10 auf deiner Bucket List
Die Reihenfolge ist egal (et kütt wie et kütt, wie der Rheinländer sagt):
1. Skifahren in den Rocky Mountains (Kanada*)
2. Indian Summer in den Neuenglandstaaten, US-Ostküste und New York
3. Westküste von Australien*
4. Auf der Ringstraße durch Island*
5. Südafrika, Botswana und Namibia
6. Mit einem Expeditionsschiff in die Antarktis (altern. erst einmal Grönland 😉
7. Städtetrips nach: Lissabon, Stockholm, Florenz, St. Petersburg
8. Britische Inseln (als nächstes geht´s nach Cornwall)
9. Costa Rica und Nicaragua
10. Skandinavien (Norwegen*) und Baltikum
Darüber hinaus ist auch Deutschland so vielfältig, da möchte ich mir auch noch viel mehr ansehen.
*Diese Länder habe ich schon (z. T. mehrfach) bereist, aber längst nicht alles gesehen, was mich interessiert.
Frage 4:
Welche Reise hat dich am meisten geprägt?
Meine erste Australienreise 2001. Erstens, weil ich “schon” 35 Jahre alt war, aber zu diesem Zeitpunkt bereits seit 20 Jahren davon geträumt hatte. Australien übte auf mich seit meiner Jugend einen besonderen Reiz aus und ich wusste, da will ich unbedingt hin. Ich komme aus einem tollen Elternhaus, aber das Geld reichte immer nur für Urlaube in Deutschland und Österreich. Daher kam vermutlich mein starkes Fernweh nach dieser Weite. Viele Jahre, ein Studium und eine Ausbildung zur Redakteurin später, in denen ich erst einmal mein Bafög-Darlehen abstottern musste, erfüllte ich mir diesen Traum und reiste für 2 Monate von meinem Ersparten alleine durch Australien. Eine Wahnsinns-Erfahrung und prägend für mein weiteres (Reise-)Leben – bis heute.
Frage 5:
Sprich meinen Lesern doch eine Empfehlung aus: Wo sollte man unbedingt mal hinreisen? Gibt es einen Geheimtipp?
Auf diese Frage zu antworten, ist – da werden mir viele Reiseblogger zustimmen – echt schwer. Wo fängt man an, wo hört man auf? Ich würde sagen, in Australien solltet ihr unbedingt eine Tour durch das Outback im nördlichen Western Australia auf der sogenannten “Gibb River Road” unternehmen. Die ehemalige Viehroute erreicht man am besten von Broome aus. Sie verbindet den Great Northern Highway südlich von Wyndham mit dem Derby Highway und führt mitten durch die unglaublich beeindruckende Kimberley-Region, die fast so groß ist wie Deutschland und Österreich zusammen. Rote Erde, über eine Milliarde (!) alte Gesteine, Gebirge und Wasserfälle wechseln sich ab. Eine traumhafte Route, für die man Minimum eine Woche einplanen sollte. Und da ich diesen Sommer auf Hawaii war, kann ich hier besonders die Inseln Kaua´i (grüne Küstenwälder, hier wurde Jurassic Park gedreht) und Mau´i empfehlen. Paradiesisch schön!
Frage 6:
Bei welchem Anbieter bloggst du und bist du damit zufrieden?
Ich habe mir nach intensiver Recherche ein WordPress-Theme für meine Domain gekauft, das sich gut bedienen lässt und bei dem ich am Layout nicht mehr viel verändern musste. Trotzdem habe ich dem Blog mit einem eigenen Logo und passender Farbgebung meinen Stempel aufgesetzt und mir kürzlich eine professionelle SEO-Optimierung geleistet.
Frage 7:
Was würdest du jemanden sagen, der am überlegen ist, einen Reiseblog zu eröffnen?
Zuallererst sollte sie oder er sich klar machen, dass so ein Blog absolut arbeits- und zeitintensiv ist. Deshalb sollte man ein eigenes Reiseblog aus reiner Leidenschaft und Spaß an der Freud eröffnen. Es steckt unendlich viel Arbeit dahinter und man sollte wissen, dass neben dem reinen Texte schreiben und Fotos aufbereiten, wofür man persée schon viel Zeit investiert, auch ein gewisses Verständnis für Online-Themen wie Suchmaschinenoptimierung, Plugins und Social Media notwendig ist. Man kann natürlich einfach so vor sich hin bloggen, das ist völlig legitim. Doch wer ein bisschen bekannter werden möchte und vielleicht sogar ein paar Euro damit verdienen möchte (davon bin ich allerdings noch weit entfernt), sollte sich auch mit der technischen Seite beschäftigen. Für mich persönlich ist das Schönste am Bloggen, dass andere den Spaß am Reisen mit mir teilen können und durch meine Blog-Artikel inspiriert werden. Die meisten Reiseblogger, die ich in meiner kurzen „Blogger-Laufbahn“ kennengelernt habe, sehen das ähnlich.
Frage 8:
Hast du ein (Lebens)Motto?
Ja, es lautet: “Perspektivwechsel und die Dinge einfach mal von einer neuen Seite betrachten!”
Frage 9:
Zu guter Letzt: Möchtest du den Lesern noch etwas mitteilen?
Gönnt euch jeden Tag einen Moment Auszeit, atmet durch und fühlt, was euch glücklich macht. Habt Spaß am Leben und am Reisen. Erfreut euch an dieser unfassbar vielfältigen Welt, genießt und achtet auf die Natur. Es geht doch beim Reisen vor allem darum, mit offenen Augen und einem Lächeln alles aufzusaugen, was man erlebt. Das Klima, die Natur, das Essen, die Städte und Menschen, ihr Leben und ihre Geschichten, das ist eine solche Bereicherung. Wer auf diese Art reist, wird verstehen, was es heißt, neugierig, tolerant und verständnisvoll für andere Kulturen zu sein. Und das Tolle ist: Genauso aufmerksam, neugierig und positiv sollte man auch seine unmittelbare Umgebung, die Arbeit, die Familie und Freunde, einfach das täglich Leben wahrnehmen. Das motiviert mich, neue Geschichten für mein eigenes KULTREISEblog zu schreiben.

Vielen lieben Dank für deine Teilnahme, liebe Simone. Ich bin ganz begeistert. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft deines Blogs und freue mich auf viele Berichte von dir. Als nächstes stellt sich Helga Henschel mit ihren Reiseblog “Trolley-Tourist” den Fragen.
Du möchtest deinen Blog auch vorstellen? Dann schicke mir eine Email an reiseeuleblog(at)web.de und ich sende dir die Interviewfragen. Bitte sende mir ein Foto von dir oder eines, welches deinen Reiseblog widerspiegelt im Querformat jpeg mit. Natürlich musst du die Rechte am Bild besitzen. Ich sage dir rechtzeitig Bescheid, wann dein Interview online geht.
Die Serie soll immer samstags, wahrscheinlich 14tägig, online gehen. Bei hoher Nachfrage auch wöchentlich. Und nun dürft ihr gerne noch Kommentare für Simone und mich hinterlassen.
© DieReiseEule 10/2017
Schöne Idee mit der Blogvorstellung.
Danke sehr 🐇
Tolle Idee, ich liebe es neue Blogs kennenzulernen obwoh mir nicht soviel Zeit bleibt, alles zu lesen was ich lesen möchte,
Nächste Woche wird der nächste Blog vorgestellt. Ich hoffe, du bist dann wieder dabei.
Ach ihr Süßen, ich bin ganz gerührt von so viel Lob und Empathie 😍
Ganz liebe eben Dank Liane, dass ich deine Interview-Reihe mit Reisebloggern eröffnen durfte. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Ausgabe!
Hoffentlich treffen wir uns bald auch mal wieder persönlich 😄
Reisefreudige Grüße, Simone
Ich freue mich, dass sein Blog den Anfang gemacht hat, liebe Simone
Ein spannendes, sympathisches Interview! Ich habe den Blog von Simone gleich besucht und danach abonniert. Die Perspektiven und Ideen von anderen Reisebloggern zu sehen und mehr Hintergrundinformationen zu ihnen zu erfahren bringt einen selbst zum nachdenken und manchmal auch auf neue Reiseziele und Ideen… Liebe Reisegrüsse, Miuh
Simone ist eine ganz nett, sympathische Frau. Ich hatte das Vergnügen, sie bereits auf dem Reiseblogger Treffen in Bremen persönlich kennenlernen zu dürfen.