Ein Monat Auszeit in Tasmanien, Australien und Singapur – wie es dazu kam

Ich muss hier raus!

Die Vorgeschichte der Reise beginnt im November/Dezember 2014

Ende 2014 überkam mich das Gefühl „raus“ zu müssen. Weg, weit weg von allem, was mich hier hält (Die Vorgeschichte der Vorgeschichte findest du hier: Fernweh(en) ). Durch mehrere Schicksalsschläge – der Tod meines Kindes und meiner Mutter, sowie weiterer 8 Todesfälle – arbeite ich seit 2012 im Dezember grundsätzlich nicht mehr. Bisher “sonnte” ich mich in trüben Gedanken, haderte mit meinem jetzigen Leben und zog mich zurück. Nun kam die Idee auf, die Zeit zu nutzen und diesen Monat mit „Sinn und Leben” zu füllen. Getreu meinem Motto für 2015:

Im neuen Jahr wird gelebt und nicht nur versucht zu überleben!

Es entstand langsam der Wunsch, nach mehr als 15 Jahren mal wieder eine Fernreise zu unternehmen. Die ersten Überlegungen gingen dahin: Wo kann man als Frau alleine, gut und sicher hinreisen? Wo ist kein Winter? Was ist finanzierbar? Welche Sprachprobleme  (mein Schulenglisch und -französisch liegen schon Jahrzente zurück) lassen sich bewältigen? Welche Airline ist sicher? Wie lange will ich unterwegs sein, um einen Erholungseffekt zu haben?…

Es kristallisiere sich schnell die Südhalbkugel heraus, denn dort sind umgekehrte Jahreszeiten. Da ich bereits Anfang der 1990er Jahre in Neuseeland war und es mir dort landschaftlich und menschlich sehr gut gefallen hat, kam der Wunsch nach Australien auf. Doch Australien ist groß, sehr groß! Das erschien mir als Reiseziel doch zu weitläufig – zu ausgedehnt, zu unübersichtlich als Einstieg. Immerhin soll das meine allererste Fernreise werden, die ich komplett alleine durchziehe, ohne Partner oder Freundin.

Wo bitte ist Tasmanien?

Nach intensiver Recherche fiel die Wahl dann auf Tasmanien. Eine Insel von der Größe und Ausdehnung Irlands, zu Australien gehörend, aber doch abgegrenzt und übersichtlich. Die Grundbedingungen stimmten für mich: Temperaturen und Wetter wie hier im Frühjahr, viel Natur, unendliche Wanderwege, kaum Kriminalität, englischsprachig…

Tasmaniens Nordküste

Februar/März 2015

Ich fragte in verschiedenen Reisebüros nach individuell zugeschnitten Reisen an. Vorgegebene Eckdaten meinerseits: eine renommierte, sichere Airline, ein kleiner Mietwagen in Tasmanien, günstige, aber saubere Unterkünfte (Selbstverpflegung reicht) und Silvester möchte ich in Singapur sein. Die Konditionen waren aber über meinem Budget. Auf Wünsche wurde meist nicht eingegangen.

Durch die Empfehlung von einem Freund bin ich dann im März bei TravelEssence, einem Reisebüro in Frankfurt gelandet. Die haben sich auf Neuseeland- und Australienreisen spezialisiert. Ich habe dann recht spontan einen Termin ausgemacht und habe meine Wünsche geäußert. Man hat sich viel Zeit genommen, meine Wünsche notiert und mir schon erste Vorschläge für die Route unterbreitet (Vorschlag: wenn man über Weihnachten unterwegs ist, ist es sicher von Vorteil in einer größeren Stadt zu sein, denn auch in Australien sind alle Geschäfte an diesen Feiertagen geschlossen – stellte sich später allerdings als nicht so gute Idee raus. Könnt ihr hier nachlesen: Melbourne). Nur ein paar Tage später hatte ich einen ersten Entwurf in meinem Emailpostfach.

Dieser war schon fast perfekt. Ich habe dann noch ein paar kleine Änderungswünsche geäußert. Auch das wurde zügig umgesetzt. Direkt der zweite Entwurf war es dann schon. Trotzdem habe ich noch ein bisschen hin und her überlegt, die Finanzlage durfte auch nicht aus dem Auge verloren gehen, da die Reisekosten sich nicht nur auf die Buchung beschränken, sondern mit Folgekosten im Ausland – Benzin, Mahlzeiten, Ausflüge, Souvenirs – zu rechnen ist.

April 2015

Im April war es dann soweit: ich habe gebucht. Trotz Flugangst (die konnte ich ja noch ein paar Monate vor mir herschieben). Flüge bezahlt und Anzahlung für die Reise geleistet. Es gab kein Zurück mehr. Ein erster Reiseführer wurde gekauft.

Vorbereitungen

Nach und nach erstellte sich die Urlaubscheckliste. Vieles musste zusätzlich noch bedacht und angeleiert werden. Ich brauchte einen internationalen Führerschein, einen Reisepass (meiner ist vor über 10 Jahren abgelaufen), die Krankenversicherung musste um einen erweiterten Auslandsschutz aufgestockt werden, damit im Notfall ein Rücktransport möglich ist, Visum musste beantragt werden (warum sind die Seiten nur auf englisch?) und einige Besorgungen waren zu tätigen.

Juli 2015

Mitte Juli fuhr ich nach Frankfurt zum Globetrotter, um mir ein paar gute, bequeme, wasserdichte Wanderschuhe, eine Wind- und Regenjacke, Regenhose, Steckdosenadapter und verschiedene Kleinigkeiten zuzulegen. Schließlich sollte nicht alles auf die letzte Minute erledigt werden.

Ich reservierte mir Fensterplätze für die langen Flugstrecken. Für die Inlandsflüge war das vorab leider nicht möglich.

22. September 2015

Nur noch 70 Tage bis zum Abflug und endlich die Bestätigung, dass auch die Übernachtung in Singapur gesichert ist.

Ich würde am liebsten heute schon losfliegen. Das Herbstwetter tut sein übriges dazu, dass die Stimmung langsam nachlässt. Noch gibt es aber einiges, was vorab noch erledigt werden muss, beruflich wie privat.

21. Oktober 2015

Die Endrechnung ist angekommen. Die Unterlagen kommen hoffentlich dann auch – wie angekündigt – in den nächsten Tagen bei mir an. Morgen sind es nur noch 40 Tage bis zum Abflug und momentan stapelt sich die Arbeit. Ich fühle mich immer urlaubsreifer.

24. Oktober 2015

Da kommt man nach einem langen, anstrengendem Samstag von der Arbeit nach Hause und dann: Hurra! Meine Reiseunterlagen sind da, inklusive Australien-Atlas. Die Spannung steigt.

5. November 2015

Netterweise habe ich einen Countdown-Kalender geschenkt bekommen – na gut, eigentlich handelt es sich um einen ganz normalen Adventskalender – das erste bzw. das 24te Türchen darf ich ab übermorgen öffnen und dann bin ich bis zum Abflug damit durch. Sonst hätte ich ja auch nichts davon.

10. November 2015

Ein paar letzte Besorgungen sind eingetroffen. Ich habe mir ein extra leichtes, schnell trocknendes Reisehandtuch aus Mikrofaser gegönnt und eine leichte Tastatur für mein Tablet. So macht das Schreiben unterwegs sicher mehr Spaß und geht ganz bestimmt schneller von der Hand.

Noch habe ich nicht viel Zeit, schon aufgeregt zu sein, aber die Vorfreude steigert sich von Tag zu Tag.

22. November 2015

DieReiseEule ist abflugbereit
DieReiseEule ist abflugbereit

Meine kleine ReiseEule ist jedenfalls schon reisefertig und kann es kaum noch abwarten. Sie hat sich schon mal auf das Köfferchen gehockt, um ja nicht in Vergessenheit zu geraten.

27. November 2015

Der heutige Tag ging mit Vorbereitungen auf meinen morgigen Brunch drauf. Endlich konnte ich mich mal wieder kreativ ausleben, eine weiter Leidenschaft von mir. Für mich alleine macht das keinen Spaß, aber für ein paar mehr Freunde schon. Hier ein paar Highlights.

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29. November 2015

Vielen Dank an Alle, die gestern mit mir den Abschied auf Zeit gefeiert haben. Das Wetter gibt alles, um mir den zeitweiligen Abschied einfach zu machen und mich nach Sommer, Sonne und Meer zu sehnen. Danke, für die kleinen Aufmerksamkeiten, guten Wünsche und Kopfstreichler, die es mir dafür leicht machen, mich wieder nach Hause zu sehnen, auch wenn ich noch gar nicht weg bin. Mit so vielen Segenswünschen auf meinem Weg sollte doch nichts mehr schief gehen können.

Ausblick

Knapp 17.000 Flugkilometer liegen bis zu meinem Endziel Hobart vor mir. Nur noch eine Nacht – dann geht es los. Wenn ich einen Wunsch frei habe, dann wünsche ich mir ganz sanfte Starts, ruhige, „langweilige“ Flüge und entspannte Landungen. Ist dann noch der Sitznachbar oder die -nachbarin nett, ist alles perfekt.

33 Tage. Dann bin ich wieder da

Boeing A380 Singapur Airlines

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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2 Kommentare zu „Ein Monat Auszeit in Tasmanien, Australien und Singapur – wie es dazu kam“

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