Warum Bayreuth einen Besuch wert ist

Bayreuth ist eine Stadt in Oberfranken und liegt am Roten Main. Neben den berühmten oberfränkischen Städten Bamberg, Coburg und Kulmbach muss sich Bayreuth nicht verstecken. Die Stadt ist für seine historischen Gebäude, Parks und natürlich Bier bekannt. Doch nicht nur das zieht Besucher nach Bayreuth, sondern besonders die renommierten Bayreuther Festspiele (auch Richard-Wagner-Festspiele genannt), die alljährlich im Sommer auf dem Grünen Hügel stattfinden, locken Touristen in die Stadt.

Wir waren gemeinsam mit Freunden an einem Wochenende im Mai 2025 in Bayreuth. Ich hatte wenig Erwartungen an die Stadt am Main. Irgendwie klang Bayreuth für mich ein bisschen nach »Seniorenhochburg« und Industrieflair. Im Nachhinein war ich extrem positiv überrascht. Uns allen hat Bayreuth sehr gut gefallen. Wir hätten durchaus länger dort verweilen und uns noch mehr ansehen können.

Markgräfliches Opernhaus

Von außen ist das Markgräfliche Opernhaus zwar groß und hübsch, aber noch wenig beeindruckend. Umso spektakulärer ist es im Inneren. Der Opernsaal ist opulent gestaltet. Goldene Ornamente, üppige Kronleuchter, filigrane Dekorelemente – die Ränge erinnern sofort an die Mailänder Scala. Kein Wunder, dass es in die UNESCO Welterbeliste aufgenommen wurde.

Nachdem wir die Bühne und das Ambiente bewundert hatten, ging es weiter ins anschließende Museum. Und hier zeigt sich, dass Museum keineswegs langweilig sein muss. Es gibt etliche interaktive Mitmachmöglichkeiten. Im obersten Stockwerk kannst du dich selbst an der Bühnentechnik ausprobieren. Was unten im Saal im großen Stil zum Einsatz kommt, wird hier im kleinen Stil veranschaulicht.

Öffnungszeiten: 10 – 16 Uhr, im Sommer länger Eintritt: ab € 10 Homepage: Markgräfliches Opernhaus

Richard Wagner

An Richard Wagner, dem berühmten Komponisten diverser Opern, kommt man in Bayreuth nicht vorbei. Verschiedene Statuen verteilen sich in der Stadt und können bei einem Rundgang entdeckt werden. Dabei kommt man auch am Richard-Wagner-Museum und seinem Grabmahl vorbei.

Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt

Die Biere der Maisel Brauerei sind vielen Erwachsenen bekannt. In Bayreuth befindet sich das älteste Gebäude der Brauerei von 1887 und darin ist die Bier-Erlebnis-Welt untergebracht. Hier erfährst du alles über die Kunst des Bierbrauens: Wie ausschlaggebend „gutes“ Wasser ist, welche Zutaten verarbeitet werden, wie lange der Prozess braucht, bis das Bier in Flaschen oder Fässer abgefüllt wird und noch vieles mehr. Natürlich darf man am Ende des Rundgangs einen Probeschluck nehmen und im Shop kann man sich mit Merchandiseartikeln und Bier eindecken.

Öffnungszeiten: täglich 11 – 17 Uhr Eintritt: € 16 inkl. kostenlosem Audioguide (du benötigst dafür ein Smartphone) Homepage: Maisel and friends

Streetart

Da ich gerade von der Maisel Brauerei erzählt habe, ergänze ich noch, dass sich auf dem Gelände der Brauerei viele Streetartkunstwerke befinden. Doch nicht nur dort, auch in Bayreuths Innenstadt kannst du großflächige Murals und kleine Graffitis entdecken. Gehe mit offenen Augen durch die Stadt und lasse deinen Blick nach oben und unten schweifen.

Hofgarten und Neues Schloss

Im englischen Stil angelegt, ist der Hofgarten ein ruhiger Naherholungsort für Einheimische und Besucher Bayreuths. Unter hohen, alten Bäumen entflieht man der Sommerhitze. Es gibt romantische Ecken für Verliebte, Skulpturen und hübsche Teichanlagen. An den Hofgarten schließt sich das Neue Schloss im Rokokostil an. Die Ausstellung im Neuen Schloss befasst sich mit dem Leben und Wirken der Markgräfin Wilhelmine und ihrem Mann Friedrich.

Panoramaterrasse Rathaus

Im 12. Stock des Neuen Rathauses am Luitpoldplatz befindet sich die frei zugängliche Panoramaterrasse, von der du einen grandiosen Ausblick über Bayreuth hast. Das Rathaus selbst gilt als einer der hässlichsten Bauten der Stadt. Leider war die Dachterrasse bei unserem Besuch geschlossen.

Öffnungszeiten: Mo – Do 10 – 16 Uhr, Fr 10 – 15 Uhr Eintritt: Frei

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wir waren langsam und gemütlich unterwegs. Daher lag es nicht in unserem Fokus, alle Sehenswürdigkeiten abzuhaken. Dennoch möchte ich ein paar Highlights erwähnen, die dich vielleicht interessieren könnten.

Altes Schloss Eremitage: 1715 ließ Markgraf Georg Wilhelm das Alte Schloss Eremitage errichten und machte es seiner Gattin Wilhelmine 1735 anlässlich seines Regierungsantritts zum Geschenk.

Festspielhaus auf dem Grünen Hügel: Alljährlich trifft sich die deutsche Prominenz im Festspielhaus zu den Richard-Wagner-Festspielen und genießt klassische Opernausfführungen. Das Festspielhaus kann besichtigt werden.

Villa Wahnfried: Die Villa ist das ehemalige Wohnhaus Richard Wagners und beherbergt das Richard Wagner Museum. Das Haus grenzt an den Hofgarten.

Stadtkirche: Am Marktplatz steht die evangelische Basilika im gotischen Stil. Im Laufe der Jahrhunderte musste die Kirche mehrmals wieder aufgebaut werden. Samstags kann man eine Turmführung buchen und den Blick über Bayreuth bis zum Fichtelgebirge schweifen lassen.

Franz-Liszt-Museum: In der Nähe der Villa Wahnfried befindet sich das Sterbehaus des ungarischen Komponisten Franz Liszt. Franz Liszts Tochter Cosima war mit Richard Wagner verheiratet.

Bayreuths beste Bratwurst

Restaurants

Für jeden Geschmack und Geldbeutel findet man Cafes, Restaurants und Imbisse. Nirgends wurden wir enttäuscht. Wir speisten im Eule Restaurant, bei Oskar – Das Wirtshaus am Markt und im griechischen Restaurant Plaka.

Anreise

Mit dem Auto: Reise über die A9 oder über die A70 an.

Mit der Bahn: Bayreuth erreichst du über Nürnberg und München mit der Regionalbahn.

Mit dem Fernbus: Über Nürnberg geht es per Fernbus nach Bayreuth.

Übernachtung

In Bayreuth gibt es von Luxushotel bis Ferienwohnung jede Menge Übernachtungsmöglichkeiten. Wir haben im Hotel Rheingold übernachtet. Von dort aus war es nur wenige Meter bis in die Altstadt. Das Zimmer war ruhig. Wir konnten aus dem Fenster Maisel’s Bier-Erlebnis-Welt sehen. Das Frühstücksbuffet war vielfältig.