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Schlechtwetter-Fotografie – Die Schönheit der unterschätzten Motive

Es gibt kein schlechtes Wetter… │ Schlechtwetterfotografie

Regen, Nebel, Schnee haben dir meisten Menschen nicht so gerne, aber jedem ist klar, dass es dennoch wichtige Wettererscheinungen sind. Als Fotografin habe ich selbst auch gerne blauen Himmel im Hintergrund. Doch man kann sich das Wetter nicht aussuchen und so fotografiert man halt auch mal bei Regen und Nebel. Die meisten Fotos versauern aber auf der Festplatte, da man letztlich doch lieber die schönen Postkartenmotive präsentiert.

Daher bin ich ganz begeistert von Ilonas Blogparade “Fotografieren bei schlechtem Wetter”, die noch bis Ende Juni läuft. Endlich hatte ich einen Grund, meine Speichermedien nach den Bildern zu durchsuchen, die ich sonst selten zeige. Gerade bei “Schietwetter” unterstützen schwarz-weiß Fotos die Stimmung und daher sind viele meiner Bilder monochrom.

Regenbilder “hinter Glas”

Bei Regen nutzt man das Auto, den Bus oder sitzt hinter der Fensterscheibe. Dann rinnt das Wasser die Scheiben herunter. Meist ärgert man sich, dass man den Fokus nicht anders gesetzt hat, dabei haben diese Bilder ihren eigenen Reiz.

Budapest
Budapest

Manchmal halten sich die Wassertropfen auf Gegenständen “fest”. Wie auf dem folgenden Bild, welches in Paris entstand. Es passte zu unserer Stimmung, denn Paris war einfach ein Reinfall.

Flugzeuge und Flughafen

Ich spotte gerne Flugzeuge. Eine zeitlang war ich mehr oder weniger Dauergast am Flughafen Frankfurt, um die Flieger abzulichten. Bei Tag und Nacht, bei Sonne, Regen und Schnee. Oder auch vor einigen Jahren, bei der Eröffnung der neuen Nordwest-Landebahn. Happy Landings nannte sich das und die Eintrittskarten konnte man nicht kaufen, sondern nur gewinnen. Ein einmaliges Erlebnis, trotz Regen.

Happy Landings 2011

Die Fahrt zwischen den beiden Terminals A und B erfolgt entweder mit dem Bus oder mit der SkyLine. Bei Regen bleibt man trocken. Dann ist die Fahrt blöd? Nö, oder?

SkyLine Frankfurt

Oft hat man eine Mischung aus Nebel und Regen. Dann lassen sich die Flugzeuge kaum noch ausmachen. Alles ist weichgezeichnet. Durch die Turbinen spritzt das Wasser hinter dem Flieger auf.

Nach dem Abheben verschwinden die Maschinen im Nebel oder in den Wolken. Oder sie erscheinen wie aus Zauberhand im Landeanflug.

Ob Schneefall nun Schlechtwetter ist oder nicht, darüber kann man sich trefflich streiten. Ich nehme es dazu, denn Schnee und Nebel treten oft gepaart auf. Die Flughafenmitarbeiter haben jedenfalls einiges zu tun, die Flugzeuge eisfrei zu bekommen.

Ein letztes Bild vom Flughafen. Diesmal in Farbe, denn nach dem Regen klart es wieder auf und das Licht hat eine spezielle Färbung.

Wolken

Dicke schwarze Wolken kündigen Gewitter an. Manchmal lassen sie Löcher für die Sonne. Wolken können kompakt und undurchdringlich sein. Es gibt kein “schlechtes Wetter” ohne Wolken.

Kurz nach einem Gewitter
Namibia, direkt vor einem heftigen Gewitter

Eis, Nebel, Schnee und Regen in Grönland

In Grönland schlägt das Wetter gerne schnell um. Morgens ist es nebelig, mittags sonnig, abends Regen. Gerade während wir mit dem Boot unterwegs waren, sorgte der Nebel für eine mystische Stimmung. Teilweise ließ unser Bootsführer das Zodiak mit Absicht treiben. Dann hörte man nur das leise Knacken der Eisschollen. Die See war spiegelglatt und sorgte für interessante Spiegelungen. Die Farben waren unwirklich.

Gletscherbesteigung im Morgennebel? Kein Ding, die Wolken verziehen sich schnell. Und auch die kleinen Ortschaften sehen mit Nebel noch ein bisschen romantischer aus….

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In den Bergen

Beim Wandern in Neuseeland wurde ich das ein- oder andere Mal vom Wetter überrascht. In Wanaka startet ich bei bestem Sonnenschein um die 25 Grad im Tal, um Roys Peak zu erklimmen. Je höher ich kam, desto mehr zog es sich zu.

Die ersten Wolken ziehen auf
Es zieht sich immer mehr zu
Dann sind die Wolken da und ich mittendrin
Eine Wolkenlücke
Plötzlich sind die Gipfel mit Schnee bedeckt

Am Schluß stand ich frierend im Schneegestöber und konnte kaum den Gipfel ausmachen. Daher machte ich mich sofort wieder an den Abstieg und kaum war ich im Tal, hatte ich wieder Sonne satt.

Typisch Neuseeland. Hängebrücke.

Ähnliche Bilder gibt es auch Australien und Tasmanien. Obwohl ich wirklich die meiste Zeit Glück mit dem Wetter hatte. Dabei ist gerade die Westküste Tasmaniens für Schlechtwetter berühmt-berüchtigt.

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Singapur

Im Stadtstaat Singapur ist es warm. Er liegt in der Nähe des Äquators. Das Klima ist geprägt durch den Monsun und das bedeutet nunmal, dass es jederzeit regnen kann. Ganz plötzlich gehen die Schauer runter, aber ebenso schnell wird es auch wieder sonnig.

Blüten mit Tropfen

Blumen und Gräser werden sehr gerne mit Regentropfen fotografiert. Nicht immer hat es wirklich geregnet, denn man kann die Tropfen auch per Zerstäuber aufbringen. Meine Bilder sind aber tatsächlich in der Natur entstanden. Ich habe gar keinen Zerstäuber 😀

Grönländisches Gras
Grönländische Glockenblumen

Eine Seltenheit sind Blüten im Schnee. Ganz fix sind sie erfroren und verwelkt. Da muss man zur richtigen Zeit den Auslöser drücken.

Namibia

In Afrika hatten wir überwiegend Sonnenschein. Doch einmal – auf dem Weg zur Vingerklip – zog ein Unwetter auf. Wir durchquerten ein Bächlein, welches innerhalb weniger Minuten anschwoll und zu einem reißenden Fluß mutierte. Glücklicherweise schafften wir die Durchquerung noch rechtzeitig. Aber die Luft hielten wir dennoch an. Dafür wurden wir später auch mit einem Regenbogen “belohnt”.

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Morgennebel gab es auf dem Weg zum Sossusvlei. Im Etoscha spiegelten sich die Pflanzen in den Pfützen des vergangenen Regenschauers.

Schnee

Winterbilder sind häufig sehr mystisch, da der Nebel sich nicht hebt. Und obwohl ich momentan sehr froh bin, dass wir Frühling haben, möchte ich euch die Bilder nicht vorenthalten. Die ersten Fotos sind letztes Jahr Ende März beim Besuch der Geierleybrücke im Hunsrück entstanden. Zu Hause losgefahren, wurde ich bereits auf der Autobahn bei Stromberg vom Schneefall überrascht.

Vorteil: Ich war fast ganz allein an der Brücke. Jedenfalls störte niemand meinen Weg von der einen zur anderen Seite. Ein bisschen Mut brauchte ich schon und etwas rutschig waren die Holzbohlen auch, aber ich konnte mich prima festhalten.

Manchmal wird man auch bei Städtereisen von kühlen Nass überrascht. In Nürnberg und in Tallinn passierte mir das. Beide Reisen fanden im April statt. Jaja, der April macht was er will – sagt ein Sprichwort und das stimmt wohl.

Nürnberg
Tallinn

Abschluss

Wie in Grönland auch, spiegelt die Seeoberfläche die Wolkenformationen. Das ist spannender als bei azurblauem Himmel, finde ich.

Das waren meine Schlechtwetter-Fotos. Ich hoffe, dass sie euch gefallen haben und das ihr demnächst eure Kamera auch bei Regen, Schnee und Gewitter mitnehmt.

Gewitter ist allerdings nichts für mich. Ich finde Bilder von Blitzen zwar sehr spektakulär, aber ich verkrieche mich lieber unter der Decke.

Typisch englisches Wetter!?

Wer mag, darf mir gerne einen Kommentar hinterlassen oder den Gefällt mir– Knopf drücken. Ich freue mich.


© DieReiseEule 5/2019

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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