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Erdmännchen Willi und seine Sicht der Ereignisse

Erdmännchen Willi erzählt

Hallo! Mein Name ist Willi. Willi, das Erdmännchen. Ich lebe auf der Farm Heimat in der Nähe von Windhoek in Namibia bei der Familie Seifart. Man behauptet, ich sei zahm. Was auch immer das heißen mag…?!

Meine Familie züchtet Rinder. Und Ziegen. Es gibt auch Hunde – Dackel. Dann noch Erdhörnchen, Vögel, Spinnen und jede Menge Kleinviehzeugs.

Wie auch immer. Auf unsere Farm kommen immer wieder Gäste zu Besuch. Die meiste Zeit des Tages laufe ich frei ums Farmhaus herum. Wenn Gäste kommen, bin ich natürlich neugierig. Ich muss erst mal schauen, wer da kommt. Ich schleiche mich dann an und schnuppere.

Die Leute sind immer ganz aus dem Häuschen, wenn sie mich sehen. Das macht mir Spaß. Ich stehe gerne im Mittelpunkt.

So war es auch am 6. April. Da kamen neue Leute an. Sechs Stück. Zuerst gab es etwas Aufregung oder besser gesagt Erstaunen, denn meine Farmbesitzer hatten es gar nicht auf dem Schirm, dass heute Übernachtungsgäste kamen. Doch wir sind gastfreundlich und flexibel und wir baten die Menschen unter unser Dach. Da, wo immer gegessen wird. Während die Hausherrin Kaktusfeigensaft und Kaffee vorbereitete, schaute ich mir die 2 Männer und 4 Frauen genauer an.

Die hatten Kameras dabei und ich machte mir den Spaß, direkt vor der Linse rumzuschleichen. Tolle Aufnahme, gelle?

Ich wurde gestreichelt und fand das durchaus genial. Doch ich mache auch gerne Scherze. Und so schnupperte ich meinerseits bei der Frau mit den Glitzerschuhen an den Händen. Da begann mein Magen zu knurren.

Naja, ich dachte, ich probiere mal wie die schmeckt. Happs! Ich biss in die rechte Hand, aber was soll ich euch erzählen: die Frau quietschte auf einmal. Und das Blut war nicht mein Geschmack. Ich vermute, es war die falsche Blutgruppe.

Jedenfalls kamen die Hausherrin und der Hausherr auch sofort herbei und petzten, dass ich gerne mal zubeisse. Erst wurde ich auf den Arm genommen – das gefiel mir – und dann wurde ich in den Käfig gesperrt. Am helllichten Tag! Wie gemein. Sonst komme ich da immer erst zum Schlafen rein.

Die Frau nahm das eigentlich locker, aber meine Farmbesitzer fanden trotzdem, dass ich mich daneben benommen hätte und ließen mich im Gehege. Ich legte mich schmollend hin. Die Frau wurde mit Salbe und einem Pflaster versorgt.

Und wer war der Nutznießer? Der Langhaardackel. Dieser Hund! Manno!

Hat euch die Geschichte gefallen? Sie ist übrigens wahr. Ich war gerade mal ein paar Stunden in Namibia, als ich vom Erdmännchen gebissen wurde. Es tat weh und ich hatte für den Rest des Urlaubs ein bleibendes Andenken an Willi.

Dennoch war es ein witziges Erlebnis. Scheut euch nicht, herzlich zu lachen und euer nicht vorhandenes Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. Lest weitere Namibia Geschichten.


© DieReiseEule 5/2018

Liane und Herr R.

Willkommen. Ich bin Liane und die Gründerin und Wortjongleurin des Reiseblogs DieReiseEule.
Herr R. ist nicht nur mit mir verheiratet, sondern auch mein Co-Fotograf für ungewöhnliche Blickwinkel.

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