Gibt es das perfekte Stativ für die Reise?
Stative sind perfekt für Nachtaufnahmen. Kein Mensch kann seine Kamera sekunden- oder sogar minutenlang frei Hand still halten. Das schafft man nur mit einem Stativ. Vor vielen Jahren bekam ich eins geschenkt, doch glücklich war ich damit von Anfang an nicht. Es war viel zu sperrig und unhandlich. Letztlich habe ich es höchstens 3 mal benutzt. Sehr schade, denn es war nicht günstig. Seitdem schlummert es in der Ecke und wartet auf bessere Zeiten.
Dann war ich in Australien und Neuseeland und habe manchmal ein gescheites Reisestativ vermisst. Vorletztes Jahr habe ich mir dann viele verschiedene Reisestative angeschaut und mich letztlich für das Rollei-Stativ Carbon* 🛒(Werbelink) entschieden.
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Welche Bedingungen muss ein Reisestativ erfüllen?
Bei einem Reisestativ muss man Kompromisse eingehen. Es ist windanfälliger als ein Kompaktstativ. Doch welche Bedingungen muss es erfüllen?
Es sollte u.a.
- leicht, aber dennoch stabil sein
- geringes Packmaß haben – klein und gut zu transportieren
- Preis sollte angemessen sein
- eine Traglast von mind. 5-10 kg haben, wenn man es mit einer DSLR-Kamera nutzt
- wetterbeständig sein
- einen Kugelkopf haben
- evtl. umbaubar zum Einbein-Stativ sein
- leichtgängig sein
- geringe Mindesthöhe haben, wenn man Makrofotografie betreibt
- in verschiedenen Höhen verstellbar sein
- den anvisierten Zweck gut erfüllen
Um das perfekte Stativ zu finden, sollte man sich Gedanken machen, was man damit fotografieren möchte, welche Kamera man hat und welche Objektive (Thema Gewicht).
Ich selbst fotografiere überwiegend Landschaften und Pflanzen. Gelegentlich spotte ich aber auch Flugzeuge. Dann ist ein Teleobjektiv im Einsatz. Meine Kamera ist die Nikon D7000* 🛒 (Werbelink) . Oft nutze ich das Nikon AF-S DX Nikkor 18-105mm/3,5-5,6G ED VR* 🛒 (Werbelink) Objektiv oder für Makrofotografie das Nikon AF-S DX Micro-Nikkor 40 mm 1:2,8G* 🛒 (Werbelink) Objektiv mit fester Brennweite. Die Kamera wiegt mit dem Standardobjektiv bereits ~1,3 kg. Das Teleobjektiv von Sigma 150-600mm F5,0-6,3* 🛒 (Werbelink) wiegt allein schon über 2kg.
Warum habe ich mich für das Rollei Compact Traveler No. 1 aus Carbon entschieden?
Die zwei ausschlaggebendsten Punkte für mich waren das Gewicht von nur 980 g in der Carbonvariante und das geringe Packmaß von 33 cm. Manche Funktionen erschienen mir anfangs nicht so wichtig, aber im Gebrauch zeigt sich, dass diese gut durchdacht sind.
Lieferumfang
Das Stativ befindet sich beim Kauf in einem stabilen Pappkarton. Darin befindet sich neben der Bedienungsanleitung ein bereits montierter Kugelkopf, ein Schultergurt, eine schützende Transporttasche, ein Gürtelhalter für das Werkzeug und Ersatz-Gumminoppen für die Füße. Unter den Gumminoppen des Stativs befinden sich Spikes, die einen stabilen Halt im Gelände ermöglichen.

Der Kugelkopf und die Schnellwechselplatte
Beim Kauf ist der Kugelkopf bereits montiert. Er läuft sehr leicht und eignet sich auch für Videoschwenks. Die integrierte Wasserwaage zeigt an, ob man die Kamera gut ausjustiert hat. Der Kugelkopf läßt sich zu 90° abknicken. Die mitgelieferte Schnellwechselplatte ist Arca Swiss kompatibel.
Die Beine des Stativs
Die Stativbeine beim Rollei Compact Traveller No. 1 sind mehrfach höhenverstellbar. Sie sind leichtgängig. Einfach aufdrehen, ausziehen, festschrauben. Fertig.
Die Beine lassen sich in verschiedenen Winkeln abknicken. Ideal für Markofotografie ist der mögliche (fast) 90° Winkel, mit dem man das Stativ flach auf die Erde stellen kann. Die abnehmbaren Gumminoppen verstecken die Spikes, die einen sicheren Halt im Gelände ermöglichen.
Das Stativ ist umbaubar zum Einbein-Stativ. Das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert, da ich das kaum nutze.
Bis zu 8 kg Gewicht trägt das Stativ laut Herstellerangabe. Ich habe das mit dem Sigma Teleobjektiv probiert und war erstaunt, wie gut das ging, auch wenn es sich nur um ~ 2,5 kg handelte.
Stabilität und Höhe
Gerade leichte Stative haben häufig den Nachteil, nicht genug Stabilität zu bieten. Sie sind windanfällig oder übertragen Vibrationen eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und das will man nicht, da das zu Verwacklungen führt.
Lässt man die Mittelsäule eingefahren und hat man die Beine fest arritiert, ist das Stativ schon ziemlich stabil. Zusätzlich hat es einen Haken, an dem man ein Gewicht, wie z.B. einen Rucksack anhängen kann, was die Stabilität unterstützt.
Tipp 1: Bei Langzeitbelichtungen sollte man einen Fernauslöser – Kabelfernauslöser* 🛒 (Werbelink) oder Infrarot-Auslöser* 🛒 (Werbelink) – verwenden. Wer das nicht hat, dem sei geraten, die Selbstauslösefunktion zu nutzen.
Tipp 2: Schalte den Bildstabilisator aus. Der ist bei Stativaufnahmen eher hinderlich.

Mindesthöhe sind 34 cm für Makroaufnahmen, maximal ist das Stativ bei ausgefahrener Mittelsäule auf 142 cm einstellbar. Bei der Höhe muss man bei einem Reisestativ immer einen Kompromiss zwischen Packmass und eigener Körperhaltung eingehen.

Die Mittelsäule kann man übrigens auch umkehren und somit die Kamera kopfüber direkt über dem Boden schweben lassen.
Preis
Das Rollei Compact Traveller No. 1 gibt es in der hochwertigen und leichten Carbonversion* 🛒 (Werbelink) für ca. 120 Euro. Alternativ gibt es das Stativ auch aus Aluminium* 🛒 (Werbelink) . Dann ist es ca 40 Euro günstiger, aber entsprechend schwerer. Auch farblich hat man die Auswahl zwischen Schwarz, Titan und Orange.
Fazit
Für mich ist das Rollei Compact Traveller No.1 aus Carbon das perfekte Reisestativ. Es ist leicht und leichtgängig und dennoch hochwertig verarbeitet und stabil. Das Orange ist zudem stylisch.
Meine anderen Stative fristen seit ich das Rollei habe ein trauriges Leben. Ich liebe die Funktion, dass man nicht unbedingt die Tasche benötigt, sondern durch den mitgelieferten Gurt das Stativ schnell umschnallen kann.
Transparenz
Dieser redaktionelle Beitrag könnte einen werbenden Eindruck hinterlassen. Ich wurde jedoch weder geldlich noch unentgeltlich entlohnt. Nachweislich habe ich mir das Stativ selbst gekauft, weil ich von der Qualität und Funktionsweise begeistert bin. Da ich bereits einige Mal angesprochen wurde, wie zufrieden ich mit meinem Stativ bin, habe ich daraus diesen Artikel erstellt.
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© DieReiseEule 7/2019, überarbeitet 1/2020
Vielen Dank für diesen Beitrag, den ich gern gelesene habe, da mir ein Reisestativ echt noch fehlt.
Ich finde es spannend welche Vielzahl an Stativen es gibt. Ich selbst nutze derzeit ein Manfrotto 190 X Pro mit 3 Wege Kopf allerdings ist dieses eher nicht in der Kategorie Reisestative einzuordnen.
Viele Grüße,
Stefan
Liebe Liane,
Das ist ja witzig. Wir haben uns gerade dasselbe Reisestativ gekauft! Und es ist wirklich superleicht und empfehlenswert.
Viele Grüße von Sanne
Das ist echt witzig. Wir haben beide das Stativ. In zwei verschiedenen Farben. Das ist so genial.
Ich bin jetzt vor zwei Wochen auch “umgestiegen”, habe mein 400 EUR Sirui-Stativ verkauft und mir dafür ein Rollei Ci6 Carbon geholt. Ausschlaggebend war die größere Höhe im Vergleich zum Sirui. Und das Rollei schneidet nicht wirklich schlechter ab. Was mir aber sofort aufgefallen ist: Die Beine fahren nicht so leichtgängig aus wie beim Sirui, das war einfach eine andere Hausnummer. Aber okay, ich will mal nicht meckern, ist halt auch ein preislicher Unterschied einfach. Danke für den Einblick in das Traveler-Stativ von Rollei, auch mal ganz interessant zu lesen … mir wäre es aber deutlich zu klein. Aber das hat ja wiederum auch Vorteile.
Ich finde die Beine sehr leichtgängig. Aber mein altes Stativ war halt wirklich nicht meins. Schwer, groß, unhandlich und gerade die Beine ließen sich ganz schlecht einstellen. Dabei war das Teil mega teuer.