Geschichte des Heiligen Sankt Martin
Was sich wie ein erfundenes Märchen anhört, hat einen realen Hintergrund. Martin bzw. Martinus von Tours war ein Soldat wider Willen. Der Vater, selbst Militärtribun, bestand darauf, dass Martin seinen Pflichtwehrdienst ableistete. Dieser fühlte sich eher zum christlichen Glauben hingezogen.

Am Stadtportal von Amiens fiel Martinus an einem Wintertag ein unbekleideter Mann auf. Martin, der auf dem Pferd saß, trug selbst nur seinen militärischen Mantel und seine Waffen mit sich. Kurzerhand teilte er den Umhang mit dem Schwert und gab dem Bettler eine Hälfte ab. In der Folgenacht soll ihm Jesus im Traum erschienen sein, bekleidet mit dem halben Mantel, den er abgegeben hatte.
„Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ – So wie dies in der Bibel bei Matthias 25, 35-40 steht, soll sich Martin sich als Christ Jünger erweisen haben. Man verehrte ihn für seine Tat.

Die Überlieferung besagt, dass Martinus im Jahr 371 in Tours zum Bischof ernannt werden sollte. ER selbst empfand sich des Amtes nicht als würdig und versteckte sich in einem Gänsestall. Mit den schnatternden Gänse hatte er nicht gerechnet. Sie schlugen “Alarm” und verrieten seine Anwesenheit. Einmal aufgespürt, ernannte man ihn sofort zum Bischof. Daher leitet sich der Brauch ab, am 11. November, seinem Ehrentag, eine Martinsgans zu verspeisen.
Später erbat Sankt Martin die Entlassung aus dem Militärdienst, die ihm allerdings erst im Alter von 40 Jahren gewährt wurde.
Sankt Martin und Mainz

Die Skulptur des Heiligen Sankt Martin steht in der Fürstenbergerhofstraße vor der Martinusschule. Gestaltet wurde die lebensgroße Edelstahl-Statue von Albert Sous. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann hatte sie anlässlich des 1600. Todestags von Martinus in Auftrag gegeben.
Sankt Martin ist der Schutzpatron des Mainzer Doms. Er wurde bereits um das Jahr 342 als Bischof von Mainz erwähnt. Eine weitere Reiterstatue des Martinus findet man auf der Kupferbergterrasse.

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Sehr schön geschrieben. Mit der Geschichte habe ich mich schon mehrfach konfrontiert gesehen, denn ich bin am 11.11. Geboren.
Danke, Uschi. Hier verbinden die meisten mit dem 11.11. nur noch Fastnachtsbeginn. Dabei ist die Geschichte des Sankt Martin doch so schön.