Hessentag 2017 Rüsselsheim – Das Fest der Hessen

Der Hessentag in Rüsselsheim

Die Hessen kennen ihr “Nationalfest” natürlich. Es wurde im Jahr 1961 von Georg August Zinn ins Leben gerufen und ist damit das älteste und traditionsreichste Landesfest Deutschlands. Viele andere Bundesländer versuchten es nachzuahmen – mit mehr oder weniger Erfolg.

Der erste Hessentag wurde im osthessischen Alsfeld zelebriert. Damals waren die lebenden Schachfiguren die absolute Attraktion.

Einige “Traditionen” haben sich inzwischen etabliert und gehören zum Hessentag einfach dazu: Das Hessentagspaar, dass bereits im Vorfeld die Stadt präsentiert, der farbefrohe Umzug am Abschlusssonntag und die Trachtenvereine, die sich in der Stadt und auf der Bühne zeigen.

Dieses Jahr waren Selma Kücükyavuz und Marcel Sedlmayer das erste, gemischt-nationale Hessentagspaar. Beide sind in Rüsselsheim aufgewachsen und fühlen sich hier verwurzelt. Das passte perfekt zu Rüsselsheim, dass durch die Opel-Mitarbeiter seit den 60er Jahren einen hohen Migrantenanteil hat. Auch außerhalb des Hessentags sind sie ein Paar.

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Die Hessentagsstraße

Zehn Tage lang wird gefeiert, geschunkelt, bestaunt, informiert und gearbeitet. Hinter und vor den Kulissen gibt es jede Menge haupt- und ehrenamtliche Helfer. Dieses Jahr war ich ein Teil des Teams. Mein erster Hessentag war 1987 in Melsungen in Nordhessen. Meine Heimatgemeinde und ich kann mich noch daran erinnern, dass die ganze Stadt voller fröhlicher, entspannter Menschen war. So auch dieses Jahr.

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Nörgler gab es dennoch. In der FB-Gruppe wurde viel gejammert und lamentiert, von schlechtem Catering in der Hessentagsarena (kann ich bestätigen), fehlenden Toiletten (kann ich nicht zustimmen) und mieser Stimmung. Glücklicherweise fanden die meisten Einwohner die Stimmung letztlich gut und sehen den Hessentag als einen Gewinn an.

Das Landesfest

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Die riesige Bühne der Hessentagsarena auf dem Opelgelände

1500 Programmpunkte gab es. Es wäre unmöglich gewesen, an allen teilzunehmen. Auf den Bühnen wurde getanzt, gesungen, diskutiert und gelesen. Die gigantische Hessentagsarena bot bis zu 35.000 Zuschauern Platz. Es traten Künstler wie Peter Maffay, die Scorpions oder Caught in the Act auf.

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Das Catering kritisiere ich allerdings auch. Obwohl die Arena bei weitem nicht ausverkauft war, stand ich 20 min am Getränkestand, bis ich ein Wasser und eine Apfelsaftschorle in den Händen hielt. Und ich war die erste in der Reihe!

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Ein bisschen Mißmut

Nur 2 Menschen standen am Tresen. Die Schorle ging aus und eine von den beiden Personen musste durch das halbe Areal zum Nachschubwagen laufen, um mit 2 Flaschen zurück zu kommen. Das hätte man deutlich besser organisieren können. Mindestens 5-6 Leute zu den Stoßzeiten (vor Konzertbeginn und in der Pause), davon mindestens 2 die nur einschenken und der Rest gibt aus und nimmt das Geld entgegen. Sollte ein Profi doch wissen. Getränke Stolz hat sich hier nicht mit Ruhm bekleckert. Abhilfe gab es erst am Vorletzten Tag bei der Just White Fete von Radio FFH. Ein bisschen spät.

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Und auch die unterschiedlichen Getränkepreise entlang der Hessentagsstrasse war ein Ärgernis. Mal kostete 0,5l Wasser € 2,- und mal € 4,-. Da wären konkrete Vorgaben einheitlicher gewesen. Zumal der Becher gekauft werden musste und damit ja schon eine Einheitlichkeit da war.

Trotzdem hat das die Stimmung nicht dauerhaft getrübt. Auch bei mir bleiben überwiegend positive Bilder bestehen. Das Helferteam war super. Egal ob im Helfertreff, in der Legoausstellung oder im Vereinsdorf (meine drei Einsatzorte). Überall nette “Chefs” und entspannte Stunden.

Hier noch ein paar Impressionen

Ruheoasen gab es abseits und doch mittendrin zu finden. Der Festungsgraben bot Stille und Erholung, bevor es zurück ins Vereins- oder Weindorf ging.

Rüsselsheim Opelwerk

Opel und Rüsselsheim – eine Ehe mit Höhen und Tiefen. Der Autobauer war ein Hauptsponsor, aber dennoch wenig präsent auf dem Fest. Ich wurde ein paar mal gefragt, ob es eine Autoausstellung gibt und und wo man den Opelstand finden könne und ich konnte leider nichts dazu sagen.

Dafür wurde die Bahnunterführung am Opelwerk – Rüsselsheim hat zwei Bahnhöfe – neu gestaltet und die ist wirklich gelungen. Endlich kein gammeliger Durchgang mehr, sondern Kunst die passt.

Das Helferfest

Nach dem Hessentag ist feiern angesagt. Alle Helfer waren zu einem großen Fest in die Musikhalle K 48 eingeladen worden. Das Land Hessen in Vertretung durch den Staatssekretär Axel Wintermeyer und der Oberbürgermeister von Rüsselsheim Patrick Burghardt begrüßten uns. Es wurde viel gelobt. 1,4 Millionen Zuschauer sind rekordverdächtig. Nur 37 Vorfälle wurden polizeilich angezeigt. Im Vorfeld war viel über die Sicherheit diskutiert worden.

Letztlich wurde noch ein Film gezeigt und dann wurde getanzt und gefeiert, getrunken, gegessen und geredet.

Fazit: Hinter den Kulissen macht der Hessentag total viel Spaß. Vor den Kulissen war es mir teilweise einfach zu voll und weil wir richtiges Sommerwetter hatten auch zu heiß. Aber dafür kann ja niemand etwas. Ich brauche das nicht jedes Jahr, aber alle 40 Jahre ist das ganz schön 😉

© DieReiseEule 6/2017

4 Kommentare zu „Hessentag 2017 Rüsselsheim – Das Fest der Hessen“

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  3. Da ich aus Hessen komme und den größten Teil meines Lebens dort verbracht habe, kenne ich natürlich auch den Hessentag. 1989 kam der Hessentag zu uns nach Frankenberg und ich weiß noch, wie wir von einem Balkon aus den Umzug beobachtet haben.

Hau in die Tasten! Ich freue mich sehr über einen konstruktiven Text von dir.

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